Automatisierung im Alltag 17. Mai 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Unitree eröffnet Preiskampf bei humanoiden Robotern

Gerade einmal 16 000 $ soll die Basisvariante des humanoiden Roboters Unitree G1 kosten, die gerade anlässlich der Robotik-Konferenz Icra in Japan vorgestellt wurde.

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Werden humanoide Roboter bald erschwinglich? Hersteller Unitree Robotics hat Mitte Mai 2024 auf der Konferenz Icra in Japan ein neues Modell für unter 20 000 $ vorgestellt.
Foto: PantherMedia / vitaliy_sokol

Etwa so viel wie ein Kleinwagen soll der neuste humanoide Roboter des chinesischen Herstellers Unitree Robotics kosten. Die 16 000 $ (ca. 15 000 €) sind eine Preisansage. Denn selbst für einzelne kollaborierende Roboterarme, sogenannte Cobots, werden von den Anbietern inklusive Steuerung und Bediengerät in Deutschland meist schon um die 20 000 € verlangt.

Der kleine humanoide Roboter besitzt 23 bis 43 Freiheitsgrade

Auffallend beim Unitree G1 ist, dass er mit etwa 35 kg inklusive der Batterie im Vergleich zu dem deutlich größeren Modell H1 nur 12 kg leichter ist. Auch der Funktionsumfang wird in der Grundversion deutlich geringer ausfallen als bei der deutlich teureren Variante G1 EDU sowie dem großen Bruder H1. Statt der bis zu 43 Freiheitsgrade gibt es dann nur 23. Dazu gehören jeweils sechs Freiheitsgrade der Beine und je fünf für die beiden Arme sowie einer an der Taille. Die Drei-Finger-Hand mit optionaler Kraft-Momenten-Sensorik sowie optionalen taktilen Sensoren an den Fingern ist ebenfalls nicht in der Grundvariante inbegriffen. Auch bei der Handhabung von Gegenständen ist das kleine Modell auf Gewichte bis zu 2 kg limitiert.

Im Werbevideo des Unternehmens wird deutlich, dass sich der kleine humanoide Roboter ähnlich bewegen kann wie das neue Atlas-Modell von Boston Dynamics. Teilweise ist hier allerdings die teurere Variante G1 EDU im Einsatz, z. B. um einen Stab zu schwingen oder Nüsse zu knacken.

Mit gerade einmal 1,27 m ist der Unitree G1 allerdings auch deutlich kleiner als sein 1,8 m großer Bruder H1, der etwa 90 000 $ kostet. Der G1 ist damit etwa so groß wie das Modell Pepper (1,2 m) von NAO (Softbank), das als einer der ersten humanoiden Roboter – allerdings mit Rollen zur Fortbewegung – ab 2015 verkauft wurde.

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Nicht ganz so fließend waren dagegen die Bewegungen des Roboters bei der Präsentation auf der IEEE International Conference on Robotics and Automation (Icra) in Yokohama, Japan. Das Video eines Konferenz-Teilnehmers zeigt, dass der Unitree G1 noch mehrfach Hilfe von einem Menschen bekam.

Unitree G1 verfügt über Lidar und nutzt KI

Erstaunlich ist dagegen, wie viel Hightech der Hersteller bereits in dem günstigen Modell nutzt. Der humanoide Roboter orientiert sich per 3D-Lidar in Form von Livox-Mid-360-Modulen. Parallel dazu nutzt er eine Tiefenkamera (Intel RealSense D435). Beide Module sind im Kopf untergebracht. Das Gehirn des G1 ist eine „High-Performance CPU“ mit acht Kernen. Genauere Angaben dazu macht der Hersteller allerdings nicht.

Energie liefert eine austauschbare 9000-mAh-Batterie, mit der der Roboter etwa zwei Stunden lang agieren kann. Alle acht Monate sieht der Hersteller bei der Grundversion eine Wartung vor. Mit Antrieben, die in der einfachen Variante bis zu 90 Nm leisten (120 Nm beim G1 EDU), erreicht der humanoide Roboter Laufgeschwindigkeiten bis zu 2 m/s.

Die Roboter verfügen zudem über den neuen „AI Agent“ von Unitree. Mit diesem können die Roboter Bewegungen imitieren und per „Reinforcement Learning“ (bestärkendem Lernen) optimiert werden. Das Modell der Roboterwelt kann dabei mit dem Unitree Robot Unified Large Model (UnifoLM) erweitert werden, um seine „Intelligenz“ zu erhöhen.

 

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