Audi startet in Ungarn mit Produktion der Elektromotoren für PPE
Audi schlägt mit dem Beginn der Elektromotorenproduktion für die Premium Platform Electric (PPE) im ungarischen Győr ein neues Kapitel in der Herstellung von Antriebstechnologien auf. Den Anfang macht die „Audi Q6 e-tron“-Serie.
Die Produktion von Elektromotoren für PPE ist der Startschuss für die Fertigung des ersten vollelektrischen Audis am Stammsitz in Ingolstadt. Ende des Jahres sollen die ersten Audi Q6 e-tron dort über das Band laufen. Das Unternehmen hat dafür unter anderem eine eigene Batteriemontage aufgebaut. Im Werk in Győr werden auf 15 000 m2 in einem eigens dafür neu eingerichteten Fertigungsbereich Statoren sowie Getriebekomponenten produziert. Außerdem werden in Ungarn die Achsen für die PPE montiert.
In Győr wurden seit 2018 bereits 400 000 elektrische Antriebe gebaut
In Ungarn gibt es bereits eine einigermaßen große Routine und Kompetenz beim Bau von elektrischen Antrieben: „Győr ist prädestiniert für die Produktion der besonders kompakten und effizienten Elektromotoren für die PPE“, sagt Audi-CEO Gernot Döllner. „Der Standort mit seinem hoch qualifizierten Team hat seit 2018 bereits mehr als 400 000 elektrische Antriebe gebaut – eine Erfahrung von unschätzbarem Wert.“
Gernot Döllner, der neue Chef bei Audi
In Győr werden nicht nur die Elektromotoren für PPE gebaut, die die „Audi Q6 e-tron“-Serie antreiben, sondern auch die Antriebsfertigung für den Audi Q8 e-tron. Zusätzlich werden die Produktionskapazitäten in Győr um einen neuen Bereich erweitert, der speziell für die Produktion von Elektromaschinen für Fahrzeuge konzipiert ist, die auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten eco (MEBeco) des Volkswagen-Konzerns basieren.
700 Mitarbeitende an der Fertigung beteiligt
Um die Elektromotoren für die PPE fertigen zu können, führt Audi drei neue Linien ein. Die Fertigungslinie für die Statoren umfasst 28 Arbeitsschritte, für die Fertigung der Getriebe sind 15 Schritte notwendig. Am aufwendigsten ist die Achsmontage mit 190 Montageschritten. Insgesamt werden etwa 700 Mitarbeitende an der Fertigung beteiligt.
In der Serienfertigung sollen in Győr täglich bis zu 2000 E-Motoren im Dreischichtbetrieb entstehen. Die Motoren sollen für Audi- und Porsche-Modelle genutzt werden. In einer Pressemitteilung teilt das Unternehmen mit, dass die Fertigungstiefe dabei nochmals gesteigert wurde. „Der Produktionsstart in Győr markiert einen wichtigen Meilenstein beim Anlauf der Produktion des Audi Q6 e-tron“, sagt Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker.
„Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leidenschaftlich das Team von Audi Hungaria arbeitet und wie konsequent es die weitere Elektrifizierung des größten Motorenwerks der Welt vorantreibt. Mit der enormen Expertise bei Antrieben und der bilanziell CO2-neutralen Fertigung ist der Standort Győr ein unverzichtbarer Bestandteil des globalen Audi-Produktionsnetzwerks“, ergänzt Walker, der von 2012 bis 2016 Geschäftsführer für die Fahrzeugproduktion bei Audi Hungaria war.
Umfangreiche Transformation in Gange
Audi nutzt den Wandel hin zur E-Mobilität als Impuls für eine weitreichende Umgestaltung seines globalen Produktionsnetzwerks. Mit der „360factory“ präsentiert das Unternehmen eine klare Zukunftsvision für die Herstellungsprozesse, die durch einen integrativen und nachhaltigen Produktionsansatz gekennzeichnet sind. In diesem Rahmen werden die Werke von Audi kontinuierlich modernisiert, digitalisiert und an die neuen Anforderungen der E-Mobilität angepasst.
Audi: Das größte Motorenwerk der Welt arbeitet komplett CO2-neutral
Das Audi-Werk in Győr erreicht mit der nach Auskunft des Unternehmens größten Photovoltaikdachanlage eine bilanzielle CO2-Neutralität. Zudem ist das Werk größter Nutzer industrieller Geothermie in Ungarn. Die Nachhaltigkeitsbemühungen erstrecken sich auch auf die Logistik: Audi transportiert die in Győr produzierten E-Motoren für die Premium Platform Electric (PPE) CO2-neutral mithilfe des Transport- und Logistikdienstleisters DB Cargo zum Audi-Standort in Ingolstadt.