Automobilhersteller Opel und BMW bauen Produktion für E-Mobile aus
In Kaiserslautern will Opel eine Batteriezellenproduktion für Elektrofahrzeuge etablieren und BMW baut seine Kapazitäten für E-Antriebskomponenten in Dingolfing aus.
Während das geplante Engagement des Elektroautopioniers Tesla in Brandenburg noch viel öffentliches Interesse auf sich zieht, machen auch andere Automobilhersteller bei der Produktion von Elektrofahrzeugen Tempo. Heute stellt Opel seine Pläne für den Standort Kaiserslautern vor. Das Komponentenwerk steht historisch vor allem für die Fertigung von Verbrennungsmotoren, Blechpressteilen und Fahrwerkskomponenten. Auch Motoren der damaligen Muttergesellschaft General Motor Powertrain wurden dort aufbereitet. Das soll sich nun ändern. Zusammen mit der neuen Konzernmutter PSA Group und dem französischen Batteriehersteller Saft plant Opel dort nun den Aufbau einer Batteriezellenproduktion für Elektroautos. Heute will Opels CEO Michael Lohscheller dazu im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer Details der Strategie verkünden. Bereits im Vorfeld war bekannt geworden, dass in Kaiserslautern ab 2024 Batterien für E-Autos hergestellt werden sollen. Weitere Kapazitäten baut der PSA-Konzern in Nordfrankreich auf.
Planungen werden konkret
Vor allem vor dem Hintergrund anderer Ankündigungen steigt jedoch der Druck. Denn Tesla will bereits ab 2021 in Grünheide bei Berlin Elektrofahrzeuge produzieren. Diese Woche hatten sich Vertreter von Tesla den Bürgern gestellt, um für das Vorhaben zu werben. Die ganze Region soll von den dort entstehenden Arbeitsplätzen profitieren. Vorherige Proteste über eine mögliche Gefährdung der Natur und der Trinkwasserversorgung rückten an dem Abend in den Hintergrund. Auch der chinesische Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology (CATL) hat einen sportlichen Plan. Gegenüber Opel und Tesla hat CATL längst mit dem Bau einer Batteriefabrik in Thüringen begonnen. Spätestens 2022 sollen dort Zellen für Elektroautos produziert werden. Einen milliardenschweren Vertrag mit BMW gibt es bereits dafür. Auch andere deutsche Automobilhersteller gelten als potenzielle Kunden.
BMW erhöht Produktionskapazitäten
Schneller als ursprünglich geplant erweitert auch der bayerische Fahrzeugbauer BMW seine Kapazitäten für die Fertigung von E-Mobil-Komponenten. Im Kompetenzzentrum der BMW Group für die E-Antriebsproduktion in Dingolfing werde die Anzahl der Mitarbeiter sowie die Fertigungskapazität ausgebaut, hieß es gestern aus München. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen rechne der Hersteller damit, dass sich die Anzahl der benötigten Module für die Fertigung von Hochvoltbatterien im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln wird. Gleichzeitig wird ein signifikanter Anstieg bei den benötigten E-Motoren erwartet. Laut Michael Nikolaides, Leiter Produktion Motoren und E-Antriebe bei der BMW Group, wird das Kompetenzzentrum in Dingolfing dafür von heute 8000 m² auf künftig 80 000 m² erweitert. Bis zum Jahresende soll zudem die Mitarbeiterzahl in diesem Bereich von heute 600 auf mehr als 1400 erhöht werden. Das bedeutet, dass mittelfristig in Dingolfing bis zu 2000 Mitarbeiter an E-Motoren, Batteriemodulen und Hochvoltspeichern arbeiten werden.
Produziert werden die Antriebskomponenten dort für voll- und teilelektrische Modelle der BMW Group. Angefangen hatte alles 2013 mit der Serienproduktion von Batterien für das Modell i3. Bevor ab 2021 BMWs neuer rein elektrisch betriebener iNext in Serie geht, sorgen vor allem Hybridmodelle für zusätzlichen Bedarf an Elektrokomponenten. Mit der Einführung der neuen Plug-in-Hybride BMW 330e, BMW X3 xDrive30e und BMW X5 xDrive45e sowie des rein elektrischen MINI Cooper SE hat der Automobilkonzern seine Palette an elektrifizierten Fahrzeugen auf inzwischen zwölf Modelle erweitert. In diesem Jahr sollen weitere elektrifizierte Modelle folgen, beispielsweise der BMW X1 Plug-in Hybrid und der vollelektrische BMW iX3.