Billig-Tesla kommt – Produktionsstart schon 2024?
Elon Musk übertüncht schwache Quartalszahlen mit zahlreichen Ankündigungen. Darunter: Das günstige Model 2 werde kommen. Die Börse feiert.
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Tesla meldet einen Umsatzeinbruch – und verbreitet dennoch Aufbruchstimmung unter Analysten. Die Zahlen zum ersten Quartal waren schlecht. Noch schlimmer sogar, als im Vorfeld vermutet. Teslas Umsatz brach um 9 % im Vergleich zum Vorjahr ein. Operativ machte das Unternehmen 56 % weniger Gewinn. Der Free Cashflow rutschte sogar deutlich in die roten Zahlen und lag bei –2,5 Mrd. $. Auch die Marge, einst Argument für Teslas hohe Bewertung an den Börsen, knickte auf 5,5 % ein. Ein Wert, mit dem selbst deutsche Volumenhersteller nicht zufrieden wären. Im ersten Quartal 2022 hatte Tesla noch 19,2 % Marge vorweisen können. Seitdem bewegt sich die wichtige Kennzahl aber stetig bergab.
Zahl der Auslieferungen rückläufig
Auch die Zahl der Auslieferungen ging um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück auf nur noch rund 387 000 Fahrzeuge. Tesla verweist auf Produktionsausfälle im deutschen Werk Grünheide. Tatsächlich dürfte aber nicht die Fertigung das Problem sein, sondern die schleppende Nachfrage. Tesla senkte die Preise in praktisch allen Märkten weltweit mehrfach, um seine Autos absetzen zu können. Jeder zehnte Mitarbeiter muss mit einer Kündigung rechnen – auch im hiesigen Werk sollen 400 Tesla-Angestellte gehen.
Musk hält an Billig-Teslas fest
Entsprechend befindet sich die Tesla-Aktie bereits seit Monaten im Sturzflug. Seit Jahresbeginn hat der Börsenwert um 40 % abgenommen. Auf das Zahlen-Desaster reagiert die Börse dennoch euphorisch. Im frühen Handel liegt die Aktie zweistellig im Plus. Der Grund: Entgegen anders lautender Medienberichte aus den vergangenen Wochen hält Tesla an seinen Plänen für ein günstigeres Model, das vermutlich den Namen Model 2 tragen wird, fest. Anfang 2025, vielleicht sogar schon Ende 2024 werde die Produktion beginnen, so Musk im Analysten-Call im Anschluss an die Verkündung der Quartalszahlen.
Billig-Tesla nutzt bestehende Fertigungslinien
Elon Musk versprach bei dieser Gelegenheit wieder steigende Absatzzahlen, sprach gar von einer zweiten „Wachstumswelle“. Definitive Termine, Preise oder auch nur einen Modellnamen blieb die Unternehmer-Ikone aber wie gewohnt schuldig. Musk ließ allerdings durchblicken, dass der Billig-Tesla nicht wie ursprünglich angekündigt auf einer neuen Plattform gebaut werde, sondern „Aspekte“ der aktuellen nutze. Es sollen also die derzeitigen Produktionslinien verwendet werden.
Details zum Robotaxi Anfang August
Zusätzlich hatte Musk bereits im Vorfeld angekündigt, am „Robotaxi Day“ Anfang August weitere Details zu einem selbstfahrenden Tesla geben zu können. Hierzu werde es ein „speziell angefertigtes Robotaxi-Produkt“ geben. Vermutlich eine weitere Version des Model 3. Erst kürzlich war mit dem „Tesla Performance“ eine Sportvariante mit Spitzengeschwindigkeiten von rund 260 km/h vorgestellt worden.