Quartalszahlen in der Automobilwirtschaft 11. Nov 2024 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Unerwartete Conti-Zahlen: Besser als erwartet

60 % mehr Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Bei den Reifen konnte Conti zulegen. Experten machen zudem Preiserhöhungen und Stellenabbau für die positiven Zahlen verantwortlich.

Die Reifensparte ist mit einer Marge von 14,5 % der große Gewinner bei den Quartalszahlen von Continental.
Foto: Peter Kellerhoff

60 % mehr Gewinn als im Vorjahresquartal – hört sich auf den ersten Blick wie ein Bombenergebnis an. Ist es augenscheinlich auch, denn das ist ein deutlich besseres Ergebnis, als die meisten Experten erwartet haben. Dennoch gibt die Zahl allein betrachtet nicht alles wieder. So ist etwa der Gesamtumsatz des Automobilzulieferers und Reifenherstellers Continental um 4 % auf knapp 10 Mrd. € gesunken, wie das Unternehmen mitteilt. Im gleichen Zug senkt Conti die Umsatzprognose für 2024 um rund 500 Mio. € auf 39,5 Mrd. bis 42 Mrd. €, das Unternehmen liegt damit etwa auf Vorjahresniveau. Noch im März ging der Konzern von 41 Mrd. € bis 44 Mrd. € und einer Marge von 6 % bis 7 % aus. Die liegt jetzt konzernweit bei 6,3 %. Die Reifensparte allein betrachtet kann sogar mit einer Ebit-Marge von 14,5 % aufwarten. Das führen die Experten auf einen erfreulichen Verkaufsstart von Winterreifen zurück.

Sparkurs von Continental trägt Früchte

Auch der Sparkurs trage zum positiven Ergebnis bei, betonte Conti. „Wir haben das dritte Quartal mit einem guten Ergebnis abgeschlossen“, so CFO Olaf Schick. „Vor dem Hintergrund der schwachen Automobilproduktion basiert unser verbessertes Ergebnis bei Automotive vor allem auf den von uns ergriffenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung sowie auf Preisanpassungen.“

Ausblick für 2024

Continental geht für den Rest des Jahres von einem weiteren Rückgang der Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr aus. Die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen lag im dritten Quartal 2024 gegenüber der Vergleichsperiode bei einem Minus von rund 5 % (21,6 Mio. Einheiten). In Q3 2023 waren es noch 22,6 Mio. Einheiten gewesen. Vor diesem Hintergrund ging in Contis Unternehmensbereich Automotive der Umsatz um 4,7 % auf 4,8 Mrd. € zurück (Q3 2023: 5 Mrd. €).

Für das vierte Quartal erwartet Continental eine weitere Verbesserung des Automotive-Ergebnisses. Maßgeblich dafür werden nach Konzernangaben neben weiteren Kostenreduzierungen voraussichtlich weltweit höhere Produktionsvolumina – zumindest im Vergleich zum schwachen Quartal Q2 –, Anläufe neuer Produkte sowie Erstattungen von Entwicklungsaufwendungen (Reimbursements) sein.

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