Neue Autos vom Corona-Autosalon
Virtuell statt in der Schweiz – die Ausbreitung des Corona-Virus sorgte dafür, dass der Anfang März stattfindende Genfer Autosalon abgesagt wurde. Trotzdem haben die Autohersteller viele Neuheiten im Köcher, die sie nun eben online präsentieren.
Das Gran-Coupé
Die seriennahe Vorschau des Elektroautos BMW Concept i4 soll als Serienmodell ab 2021 u. a. den Tesla Model 3 aufs Korn nehmen. Die riesige BMW-Niere ist natürlich kein Lufteinlass, die Ingenieure haben stattdessen dahinter eine Vielzahl an Sensorik verborgen. Wahlweise gibt es Heck- oder Allradantrieb, die Leistungsbreite liegt zwischen 220 kW und 390 kW. Die Beschleunigung auf 100 km/h soll weniger als vier Sekunden betragen, die Höchstgeschwindigkeit bei über 200 km/h liegen. Das 80 kWh leistende Batteriepack soll für eine Reichweite von bis zu 600 km gut sein. Im Cockpit dominiert ein großes, gebogenes Display. Der Preis: noch nicht bekannt.
Der Neuling
Das erste eigenständige Modell von Cupra, dem sportlichen Ableger von Seat, soll Ende 2020 an den Start gehen: Der Cupra Formentor. Kommt ein Plug-in-Hybrid aus dem Konzernregal in diesem rund 440 cm langen SUV zum Einsatz, bietet er 180 kW Systemleistung. Die rein elektrische Reichweite soll bei 50 km gemäß WLTP-Fahrzyklus liegen. Voraussichtlich gibt es auch ein Modell mit einem 2-l-Benziner, der 220 kW leistet. Ebenfalls sollen weitere Details der Studie in die Serie übernommen werden. Dazu gehören ein Doppelkupplungsgetriebe inkl. Differenzialsperre, Progressivlenkung und variabler Allradantrieb. Innen informiert ein Digitalcockpit mit 10-Zoll-Bildschirmdiagonale. Preis: noch nicht bekannt.
Der Urvater
Vor über 40 Jahren begründete sein Urvater eine ganze Autoklasse: Der GTI von VW. Jetzt steht seine achte Generation vor verschlossener Tür des Genfer Autosalons. Standesgemäß fährt er mit 180 kW und 370 Nm vor, die er aus zwei Litern Hubraum schöpft. Zu den äußeren Veränderungen wie ein flacheres Dach zählen auch die zehn LED-Punkte in der Frontschürze, die als Nebelscheinwerfer fungieren. 17-Zoll-Räder gehören zur Grundausstattung, optional ist die adaptive Fahrwerksregelung DCC erhältlich. Mit ihr lassen sich Fahrmodi wie Comfort, Eco, Sport und Individual konfigurieren. Das Cockpit ist volldigital. Den Sprint auf 100 km/h soll der GTI in 6,3 s absolvieren. Preis: voraussichtlich ab 34 000 €.
Der Vernünftige
Die Europapremiere von Mazdas erstem vollelektrischen Auto, dem Mazda MX-30, findet auch virtuell statt. Der Crossover-SUV (CUV) wartet mit gegenläufig öffnenden Türen und nach hinten stark abfallender Dachlinie auf. Die Lithium-Ionen-Batterie im Unterboden soll eine Kapazität von 35,5 kWh haben, der E-Motor leistet 106 kW. Die Reichweite gibt Mazda mit 200 km nach WLTP an. Im Innenraum wird auf umweltfreundliche Materialien gesetzt, statt Leder gibt es „vegane Alternativen“. Der Preis des im zweiten Halbjahr startenden MX-30: 34 000 €
Der Kompakte
Wie auch den CLA 250e wollte Mercedes in Genf den GLA 250e als Plug-in-Hybridmodell präsentieren. Das kompakte SUV wird von einem Vierzylinder mit 120 kW sowie einem 75 kW E-Motor befeuert. Das Drehmoment soll bei über 500 Nm liegen. Gegenüber dem Vorgängermodell ist der GLA 10 cm höher, jedoch um 1,5 cm kürzer. In den Kofferraum passen 435 l bis 1430 l Gepäck, wobei der Ladeboden höhenverstellbar ist. Optional ist eine Komfortsteuerung lieferbar, welche die Einstellung von Lichtstimmung, Klimaanlage, Sound und Sitzmassagefunktion ermöglicht und zur Wohlfühlatmosphäre beitragen soll. Der Preis: noch nicht bekannt.
Der Unkonventionelle
Renault Zoe war 2019 das meistverkaufte E-Fahrzeug in Deutschland. Jetzt soll der vollelektrische Twingo Z.E. das Portfolio nach unten erweitern. Sein Drehstromsynchronmotor ist im Heck untergebracht und leistet 60 kW, maximal 320 Nm liegen an. Die Kapazität der Batterie beträgt laut Renault 21,3 kWh, was nach WLTP-Stadtmodus für eine Reichweite von bis zu 250 km reichen soll. 12,6 s braucht der Twingo Z.E. bis Tempo 100, an einer 230-V-Steckdose soll er nach 13 h wieder voll aufgeladen sein. Bei einer 22-kW-Ladesäule sei der Akku bereits in einer Stunde auf 80 %. Der kleine Franzose soll Ende 2020 bei den Händlern stehen. Der Preis: noch nicht bekannt.