Pkw-Bestand in Deutschland 2010 bis 2021 10. Mrz 2021 Von Peter Kellerhoff/CAR Lesezeit: ca. 2 Minuten

Der große Verlierer: Opel

Premiummarken top, Opel und französische Fahrzeuge Flop.


Foto: PantherMedia/Alexander Reitter

Das Car-Institut (Center Automotive Research) von der Uni Duisburg-Essen hat sich die Veränderung der Fahrzeugbestände der letzten elf Jahre genau angeschaut – nicht nur quantitativ, sondern auch heruntergebrochen auf einzelne Autohersteller. Herausgekommen ist manche Überraschung.

Zahl der Pkw steigt

Seit mehr als zehn Jahren steigt die Zahl der angemeldeten Pkw kontinuierlich, der Zuwachs betrug in den letzten elf Jahren durchschnittliche 1,3 % pro Jahr. So waren zu Beginn des Jahres 2021 in Deutschland 48,2 Mio. Pkw registriert, 2010 waren es 41,7 Mio.

Auch das Bild des Autos und der Automarken hat sich laut CAR in den letzten elf Jahren deutlich verändert. Vieles ist dazu gekommen, aber einiges ist auch verschwunden. Wie deutlich sich die Profilierung der Automarken verändert hat, zeige ein Elfjahresvergleich der Fahrzeugbesitzer. Trotz eines Zuwachses im Pkw-Bestand auf deutschen Straßen von 6,5 Mio. Autos (16 %) zwischen 2010 und 2021 haben einige Marken und Autobauer sehr kräftig Kunden und Autofahrer verloren

Die Verlierer

Der größte Verlierer ist Opel. Trotz eines wachsenden Markts hat Opel im Zeitraum 2010 bis 2021 in Deutschland Kunden im Millionenbereich verloren (1,092 Mio.). Allein zwischen 2020 und 2021 sind Opel in Deutschland 116 000 Opel-Fahrer verloren gegangen. Ob die Übernahme durch Peugeot-Citroën den Aderlass bei Opel stoppen kann, ist laut CAR eher weniger zu vermuten, denn der neue Opel-Eigentümer Peugeot-Citroën hat ebenfalls Autofahrer in den letzten elf Jahren in Deutschland verloren (191 000). Ebenfalls ein großer Verlierer ist Renault, die Franzosen haben in den elf Jahren 357 000 Kunden eingebüßt. Sogar der weltgrößte Automobilhersteller Toyota musste auf dem deutschen Markt Federn lass und verlor 52 000 Fahrer.

Die Gewinner

Gewinner sind in Deutschland die Premiummarken. Im Zeitraum 2010 bis 2021 haben Audi, BMW, Jaguar, Land Rover, Mercedes, Mini, Porsche, Tesla und Volvo zusammen 2,811 Mio. zusätzliche Kunden gewonnen haben. Das ist ein Zuwachs von 28,1 % über den Elfjahreszeitraum, während der gesamte Pkw-Bestand in den elf Jahren um 6,511 Mio. oder 15,6 % gewachsen ist.

Einzelsieger Skoda

Die VW-Tochter konnte im Erhebungszeitraum 1,358 Mio. zusätzliche Käufer überzeugen (+130 %). Knapp dahinter ist Volkswagen (1,347 Mio.). Auf Platz drei und vier sind Hyundai (+859.000) und Mercedes (+735 000). Das Car-Institut konstatiert: Insgesamt kann man sagen, dass die Koreaner zu den Gewinnern zählen, während die Japaner – inklusive Toyota – Kunden in Deutschland verloren haben.

Nach wie vor bleibe VW das in Deutschland am stärksten vertretene Auto. 10,1 Mio. VW fahren auf Deutschlands Straßen, jeder fünfte Pkw auf unseren Straßen ist ein VW-Modell. Mit großem Abstand folgt Mercedes mit 4,6 Mio. Pkw und Opel, das aufgrund vieler älterer Fahrzeuge noch auf dem dritten Platz liegt.

Derzeit sind 65 % der Pkw auf deutschen Straßen mit einem Benzinmotor ausgestattet, 31,2 % sind dieselangetrieben und 309 089 oder 0,6 % sind reine Elektroautos.

Kuriosum Trabi

Ein kleines Wunder bei der CAR-Erhebung ist der Sachsenring Trabant. Obwohl es Sachsenring schon seit 30 Jahren nicht mehr gibt, steigt die Zahl der Trabis auf Deutschlands Straßen, wenn auch nur leicht. Scheinbar ist einigen der alten Zweitakter in den letzten Jahren ein kleines neues Leben eingehaucht worden. Und das Zwergenwachstum ging auch von 2020 auf 2021 weiter. Im Januar 2020 waren auf Deutschlands Straßen 37 116 Sachsenring-Autos angemeldet. Im Januar 2021 waren es 38 173, also ein Zuwachs von 1057 Autos ohne einen Autobauer. Damit sei nach Angaben von CAR die Chance, 2021 auf deutschen Straßen auf einen Trabi zu stoßen größer, als auf ein Carsharing-Fahrzeug zu treffen (26 220).

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