Mobilität 28. Feb 2025 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Der Verbrenner wird bei Isuzu noch lange leben

Der japanische Nutzfahrzeughersteller Isuzu glaubt fest an eine lange Zukunft des Verbrennungsmotors – und baut seinen letzten für die nächsten Jahrzehnte.

Ein Verbrennungsmotor, eine Plattform - beides modular auf die jeweils gewünschten Einsatzzwecke anpassbar. So sieht sich der japanische Nutzfahrzeughersteller Isuzu für die nächsten Jahrzehnte gerüstet.
Foto: Isuzu Commercial Truck of America, Inc. („Isuzu“)

„Wir bauen noch einen einzigen Motor, der modular aufgebaut sein wird – dieser wird alle benötigten Leistungsstufen abdecken und alle verfügbaren Kraftstoffe verarbeiten können“, sagt Konstantin Kriegelsteiner. Der Halbjapaner Kriegelsteiner, der in Indonesien aufwuchs, gibt damit ein klares Bekenntnis zum Verbrenner im Nutzfahrzeugsektor ab, der auf Wunsch auch hybridisiert werden kann. Wobei Isuzu auch hier einen nicht so gebräuchlichen Weg geht: Austauschbatterien. „Es macht keinen Sinn, dauerhaft ein schweres Akkupack durch die Gegend zu fahren, dessen Kapazität oft nicht ausgenutzt wird“, meint Kriegelsteiner. Für die meisten oft innerstädtischen Anwendungen oder auf Kurzstrecke reiche ein kleiner Akkupack. Ist der leer, fährt man zur nächsten Servicestation und tauscht den Akku durch einen geladenen aus. „Das dauert nur wenige Minuten“, so Kriegelsteiner. „Dann kann es sofort weitergehen.“

Einheitsmotor spart Kosten

Laut dem Isuzu-Manager macht ein Einheitsaggregat aus Kostengründen viel Sinn: Skalierungseffekte spielen dabei ein Rolle, Forschungs- und Entwicklungskosten können reduziert werden und beim Service ist die Komplexität deutlich geringer und damit kostengünstiger. „Ein gut durchkonstruierter Motor ist langlebig und birgt erheblich weniger Risiken, als alle paar Jahre einen Motor neu entwickeln zu müssen“, erläutert Kriegelsteiner.

Mit gut durchkonstruierten Motoren kennt Isuzu sich nachweislich aus. In vielen Opel-Modellen der 1990er- und 2000er-Jahre wurden Isuzu-Dieselmotoren verbaut, ebenso in Modellen von Renault, Honda und Saab. Sie galten und gelten als langlebig, robust und sparsam. Parallel zu dem – sagen wir – Einheitsmotor entwickelt Isuzu eine modulare Plattform, die einfach und kosteneffektiv den jeweiligen Anforderungen angepasst wird. Für sie gilt dasselbe wie für den Motor: Einmal entwickelt, spart sie Entwicklungskosten, vermindert Komplexitäten beim Service oder im Fall einer Reparatur und erhöht die Ersatzteilverfügbarkeiten weltweit.

Ein Motor wie Sushi

Das Isuzu-Konzept vergleicht Kriegelsteiner mit Sushi. Die Einheitsplattform ist dabei der Teller, auf den das japanische Nationalgericht serviert wird. Zu Sushi gehört zwingend Reis, bei Isuzu ist das der Standardmotor. Gibt man beim Sushi das scharfe Wasabi hinzu, entspricht das einem gewünschten Leistungszuwachs bei dem Motor, etwa mit einem Turbolader. Obendrauf könnte auf Wunsch entweder Lachs oder etwas anderes liegen, was im Isuzu-Konzept unterschiedlichen Kraftstoffen oder Emissionsstufen entspricht. Und on top vielleicht noch etwas Kaviar auf dem Sushi? Für Isuzu sind das regionale Anforderungen oder Bedürfnisse, die ebenfalls erfüllt werden können.

Kraftstoff aus Algen

Da die Motorenplattform darauf ausgelegt ist, alle Kraftstoffarten nutzen zu können, arbeitet Isuzu bereits seit 2014 mit dem Tokioter Biochemiekonzern Euglena zusammen, das sich auf die Herstellung von Kraftstoffen auf Algenbasis spezialisiert hat. Ziel war es, das Leichtöl im Diesel gänzlich durch den Algenzusatzstoff zu ersetzen, um weniger Kohlendioxid bei der Verbrennung zu produzieren. Dabei ist der neue Kraftstoff nicht teurer als herkömmlicher Diesel und heißt DeuSel, ein Wortspiel aus Diesel und dem Namen Euglena. So heißt nicht nur das Chemieunternehmen, sondern auch der gleichnamige einzellige Algenorganismus Euglena, auf Deutsch: Augentierchen. Die Alge verarbeitet Licht, Kohlendioxid und einen Nährstoffmix. Nach der Fotosynthese stehen bis zu 30 % essenzielle Öle zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Biokraftstoffen lässt sich Euglena in einer Fabrik vermehren und benötigt keine landwirtschaftlichen Flächen und verschärft auch nicht die Konkurrenz um wertvolle Nutzpflanzen wie Getreide, Raps und Mais.

Es stellt auch keine Konkurrenz zu Sushi dar, denn dort werden meist blattartige Rotalgen der Gattungen Porphyra und Pyropia verwendet, insbesondere Pyropia yezoensis und Pyropia tenera. Kein Japaner muss also auf sein geliebtes Sushi verzichten, wenn er einen Isuzu mit DeuSel fährt.

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