Die Renaissance des Diesel?
Im April wurden fast 30 % mehr Dieselfahrzeuge zugelassen als im Vorjahresmonat. Auch insgesamt stiegen die Zulassungszahlen.
Die Automobilhersteller und deren Zulieferer wird es freuen: Die Deutschen kaufen wieder mehr Autos. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) wurden im April genau 243 102 Pkw neu zugelassen – und damit knapp 20 % mehr als im Vorjahresapril. Überproportional legten Dieselfahrzeuge (+28,2 %) und Hybrid-Autos (+28,4 %) zu. 46 317 Autos mit Dieselantrieb bedeuten einen Anteil an den Neuzulassungen von 19,1 %. Knapp jeder fünfte Neuwagen dieselt also – das ist jedoch weit weg von den Werten vor dem Dieselskandal: Im April 2015 wollten 48,2 % einen Selbstzünder fahren. Jeder Zweite.
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Der Trend bei Elektroautos: Zulassungszahlen sinken
Mit einem Minus vor der Prozentzahl kann lediglich der Bereich der reinen Elektrofahrzeuge aufwarten: 29 668 neu zugelassene Stromer bedeuten ein Minus von 0,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Zahl bedarf allerdings der Einordnung, denn direkt sind diese Werte nicht miteinander vergleichbar: Vor genau einem Jahr gab es noch eine staatliche Förderprämie von mehreren Tausend Euro für E-Fahrzeuge. Die ist mittlerweile Geschichte, sodass eine nahezu gleiche Zahl neu zugelassener Elektrofahrzeuge durchaus als Erfolg gewertet kann. Allerdings gewähren viele Autohersteller und Händler jetzt Rabatte auf ihre E-Fahrzeuge und ein aggressiver Preiskampf unter den Herstellern hat zu sinkenden Neuwagenpreisen und damit zu Kaufanreizen geführt.
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Interessanter ist der Anteil der E-Mobile an den gesamten Neuzulassungen: Und der lag im April 2023 bei 14,7 % und beträgt in diesem April 12,2 % – ein Rückgang also. Aber immer noch besser als im Vormonat. Im März betrug der Anteil neu zugelassener Stromer nur 11,9 % – ein Zuwachs im April also. Das KBA listet allerdings auch die Quartalszahlen auf und diese Zahlen lesen sich wenig optimistisch in Bezug auf das Klima: Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 14,1 % weniger batterieelektrische Pkw zugelassen als in Q1 des letzten Jahres. Ein negativer Trend also?
SUV liegen nach wie vor im Trend
Ein weiterer Trend hält unvermindert an: Fast jeder Dritte fährt auf die SUV ab. Dieses Segment erreichte im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 18,5 % und war im April mit einem Anteil von 28,2 % erneut das stärkste Segment. Neuwagen der Kompaktklasse erreichten mit einem Plus von 52,2 % den stärksten Zuwachs und kamen auf einen Anteil von 19,6 %. Verlierer in dieser Monatsstatistik sind Mini-Vans mit einem Minus von 35,6 %.
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Unter den deutschen Marken erreichte Porsche im April mit +48,9 % die deutlichste Zulassungssteigerung, ihr Anteil betrug allerdings nur 1,7 %. Auch sehr deutlich fiel das Plus der Neuzulassungen bei VW aus: 37,4%. Die Wolfsburger sind mit 20,9 % die anteilstärkste deutsche Marke. BMW konnte auch um 25,3 % zulegen. Schlecht sah es im April für Mini (-31,1 %), Opel (-18,4 %) und Smart (-1,8 %) aus. Unter den Importmarken erreichte Skoda mit einem Plus von 29,2 % und einem Anteil von 6,4 % den größten Neuzulassungsanteil.