Kfz-Neuzulassungen 02. Feb 2022 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Die Zahl neu zugelassener Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor schrumpft

Der Anteil der Autos mit Verbrennungsmotoren lag 2021 EU-weit bei nur noch 60 %. Dieselfahrzeuge verzeichnen sogar einen Rückgang von 50 %.


Foto: PantherMedia / DecaStock

Der europäische Branchenverband Acea hat sich die Kfz-Neuzulassungen im Jahr 2021 genau angesehen, sowohl jeweils auf das Gesamtjahr bezogen als auch auf das letzte Quartal. Wenig überraschend sind elektrifizierte Fahrzeuge weiter auf dem Vormarsch, überraschend ist eher, mit welchem Tempo. So machten Hybridfahrzeuge insgesamt fast 20 % aller neu zugelassenen Personenkraftwagen in der EU aus, verglichen mit knapp 12 % im Jahr 2020. Batterieelektrische Fahrzeuge verzeichneten ebenfalls einen starken Anstieg der Verkäufe und machten 18 % aller Pkw-Neuzulassungen aus, gegenüber einem Anteil von 10,5 % im Jahr 2020.

Immer kleinerer Markt für rein diesel- oder benzinbetriebene Autos

Gleichzeitig wirkte sich die allgemeine Schrumpfung des EU-Pkw-Markts sowohl auf Diesel- als auch auf benzinbetriebene Fahrzeuge negativ aus. Nichtsdestotrotz werden konventionelle Kraftstoffe auch 2021 mit rund 60 % aller Neuzulassungen den Marktanteil der EU-Pkw-Verkäufe dominieren.

Von Oktober bis Dezember 2021 verzeichneten die Zulassungen von Benzin- und Dieselfahrzeugen in der Europäischen Union zweistellige Rückgänge. Die Verkäufe von Benzinern sanken um 33,5 % auf 778 450 Einheiten, wobei fast alle EU-Märkte Rückgänge verzeichneten. Ausnahmen: Bulgarien, Irland und Slowenien. Auch schrumpfte der Anteil von Benzinern am Pkw-Markt von 40,6 % im letzten Quartal 2020 auf 35,8 % im gleichen Zeitraum 2021.

Diesel wenig nachgefragt

Dieselfahrzeuge verzeichneten einen noch stärkeren Rückgang (-51 %) von 729 446 Einheiten im letzten Quartal 2020 auf 358 083 Einheiten im Vergleichszeitraum 2021, da fast alle Mitgliedstaaten mit Ausnahme Bulgariens erhebliche Rückgänge verzeichneten. Infolgedessen sank der Anteil von Dieselfahrzeugen am EU-Pkw-Markt von 25,3 % im vierten Quartal 2020 auf 16,5 % im letzten Jahr. Insgesamt bleibt Benzin auch 2021 die Kraftstoffart mit dem mit Abstand größten Marktanteil (40,0 %).

E-Mobile legten kräftig zu

So wurden im letzten Quartal 2021 insgesamt 309 598 batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) neu zugelassen und verzeichneten in der EU das stärkste Wachstum (+25 %) aller Kraftstoffarten. Zwar war dieses Wachstum im Vergleich zu 2020 eher bescheiden, es muss laut Acea dabei allerdings berücksichtig werden, dass der enorme Zulassungsanstieg der BEV im Jahr 2020 von +217 % größtenteils auf staatliche Anreize für emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge zurückzuführen war, die im Zuge der Pandemie eingeführt wurden. Aufs Jahr gerechnet, verzeichneten batterieelektrische Fahrzeuge im Jahr 2021 ein ähnliches Wachstum (+63 %), die Zahl der Zulassungen stieg von 538 734 auf 878 432.

Auch Hybride im Aufwind

Betrachtet man die Gesamtjahresergebnisse, so stiegen die Zulassungen von Plug-in-Hybriden (PEHV). Plug-in-Hybride sind Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sowie Elektroantrieb, deren Akkus sowohl vom Motor als auch per Stecker am Stromnetz aufgeladen werden können. Lagen deren Zulassungen 2020 noch bei 507 917 Einheiten, stiegen sie im Folgejahr auf 867 092 Fahrzeuge, das sorgte 2021 für ein Plus von 71 %.

Hybridelektrofahrzeuge (HEV – Hybrid Electric Vehicle) – also Autos, die im Unterschied zu den Plug-in-Hybriden keine Möglichkeit aufweisen, ihre deutlich kleineren Akkus extern per Stecker zu laden – verzeichneten in den letzten drei Monaten des Jahres zwar nur einen äußerst bescheidenen Anstieg von +0,4 %. Doch mit 439 172 verkauften Einheiten im vierten Quartal hatten HEV einen Anteil von knapp über 20 % am EU-Pkw-Markt. Im Gesamtjahr 2021 stiegen die Zulassungen von Hybridelektroautos um beeindruckende 60,5 %, womit die Verkäufe von Hybridfahrzeugen (1 901 239 Einheiten) zum ersten Mal die von Dieselfahrzeugen (1 901 191) in der Europäischen Union überholten.

Verbrenner vs. alternative Antriebe

Teilt man den Markt in Fahrzeuge mit reinen Verbrennungsantrieben auf der einen Seite und Fahrzeuge mit zusätzlichen Elektro- bzw. rein batterieelektrischen Antrieben auf der anderen Seite ein, dann kommt Acea für das vierte Quartal des letzten Jahres zu dem Ergebnis, dass Fahrzeuge mit alternativem Antrieb (APV) mit insgesamt über 1 Mio. zugelassener Fahrzeuge fast die Hälfte (47,8 %) aller Pkw-Neuzulassungen in der EU ausmachten. Betrachtet man die Entwicklung der wichtigsten EU-Märkte im letzten Quartal, so verzeichnete Frankreich den größten Zuwachs (+36 %), gefolgt von Italien (+35 %) und Deutschland (+24,5 %).

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