Elektromobilität 28. Jul 2022 Von Fabian Kurmann Lesezeit: ca. 2 Minuten

Elektrischer Lkw mit Anhänger startet Dauertest

Mercedes-Benz Trucks schickt das Modell eActros zusammen mit einem Anhänger in den mehrjährigen Dauertest. Als Lastzug ist das Gespann für 40 t zugelassen und soll im Nordschwarzwald eingesetzt werden.

40 Tonnen Gesamtgewicht: batterieelektrischer eActros fährt jetzt mit Anhänger im Nordschwarzwald.
Foto: Daimler Truck AG

Der Nutzfahrzeughersteller Mercedes-Benz Trucks mutet seinem batterieelektrischen Lkw-Modell eActros eine mehrjährige Praxiserprobung zu. Als Lastzug mit einem Gesamtgewicht von 40 t ist er nun zugelassen und bestellbar. Steffen Maier, Leiter Kundenfahrerprobung, Mercedes-Benz Lkw: „Nach dem erfolgreichen Start der Serienproduktion im vergangenen Oktober erweitern wir nun sukzessive die Anwendungsmöglichkeiten des eActros. Wir freuen uns auf die intensiven Tests des batterieelektrischen Lastzugs im Nordschwarzwald.“

Weltweit erste Serienproduktion für wasserstoffbetriebene Lkw

Wie weit fährt ein Elektro-Lkw?

Mittlerweile hat der eActros seit dem Start der Erprobung in 2019 über 70 000 km auf mehr als 7000 Touren zurückgelegt. Das Nutzfahrzeug transportiert weiterhin Getriebegehäuse und Achskomponenten im Dreischicht-Betrieb in die Daimler Truck Werke Rastatt und Gaggenau. Dabei legt es täglich bis zu 300 km zurück. Die Batterien des eActros bestehen wahlweise aus drei (eActros 300) oder vier Batteriepaketen (eActros 400), die jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh und eine nutzbare Kapazität von rund 97 kWh bieten. Mit vier Batteriepaketen hat der eActros 400 eine Reichweite von bis zu 400 km.

Schaeffler: Brennstoffzelle und Batterie treiben zusammen den Lkw an

Technologisches Herzstück des Elektro-Lkw ist die Antriebseinheit, eine elektrische Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Die beim Bremsen gewonnene Energie wird in die Batterien des eActros zurückgeführt und steht im Anschluss wieder für den Antrieb zur Verfügung. Der eActros kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Drei Batteriepakete benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 % geladen zu werden.

Elektrischer Lkw: Mit Anhänger doppelt so viele Ladungsträger transportierbar

Der Lkw fährt bei der Firma Logistik Schmitt. „In Kombination mit dem Anhänger bietet der Elektro-Lkw jetzt nicht nur ein höheres Gesamtgewicht, sondern auch ein erheblich größeres Transportvolumen“, sagt deren geschäftsführender Gesellschafter Rainer Schmitt „So können wir auf denselben Touren doppelt so viele Ladungsträger transportieren.“

Durch den Anhänger können pro Tour doppelt so viele Teile zum Daimler-Werk transportiert werden, berichtet die Firma Logistik Schmitt. Foto: Daimler Truck AG

Volvo testet neuen Wasserstoff-Lkw

Der Zentralachsanhänger mit Seitenplane stammt von der Firma Junge und hat eine Innenlänge von 7,28 m und ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 t. Zum Ziehen von Anhängern über 10 t müssen die Zugfahrzeuge schwerer Lastzüge gesetzlich über eine Dauerbremsvorrichtung verfügen. Dieses Dauerbremssystem wird beim eActros durch eine Anhängerbremse (High Power Brake Resistor, kurz: HPR) für batterieelektrische Fahrzeuge realisiert.

Vergleich beim Elektro-Lkw: Batterie oder Oberleitung?

Ein Test zwischen den verschiedenen Arten der Stromversorgung steht noch aus. Batterieelektrisch tritt dann gegen Oberleitungsversorgt an. Foto: Daimler Truck AG

Zu einem späteren Zeitpunkt ist in der Region auch ein Konzeptvergleich zwischen dem rein batterieelektrischen eActros, der bei Logistik Schmitt im Einsatz ist, und den Oberleitungs-Lkw des Projekts „eWayBW“ vorgesehen – Daimler Truck selbst plant keine Oberleitungs-Lkw und setzt in seiner Fahrzeugstrategie sowohl auf die Batterie als auch auf Wasserstoff: flexibel einsetzbare und dabei lokal CO2-neutrale Antriebstechnologien. So kann Daimler Truck die Anwendungsfälle seiner Kunden mit voller Flexibilität bei den Routen abdecken.

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