Ford wird kleiner: US-Autoriese hat eine neue Strategie bei E-Autos
Ford plant, verstärkt in die Entwicklung kleinerer Elektrofahrzeuge zu investieren, anstatt auf große Modelle zu setzen.
Der US-Autohersteller Ford plant, zukünftig mehr Geld in die Entwicklung kleinerer Elektrofahrzeuge anstelle von großen Modellen zu investieren. Ford-Chef Jim Farley äußerte die Ansicht, dass dies ein weitreichender Trend in der Branche werden könnte. Er betonte, wie die dpa berichtet, dass Kunden zwar Interesse an Elektroautos zeigen, jedoch viele keinen hohen Preisaufschlag dafür akzeptieren möchten. Farley unterstrich ebenfalls, dass Ford den Übergang zu Elektrofahrzeugen als unvermeidlich ansieht.
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Investitionen besser an Interessen anpassen
Während der Coronapandemie hätten die stark ansteigenden Verkäufe von Elektroautos übertriebene Erwartungen bezüglich der zukünftigen Nachfrage geweckt, erklärte Farley. Die Investitionen sollten nun besser an das tatsächliche Interesse angepasst werden.
Ford plant ebenfalls, Kosten zu senken, indem Funktionen, die bei Kunden wenig Anklang finden, nicht mehr angeboten werden. Ein Beispiel dafür ist die Einparkautomatik, die laut Ford-Manager Kumar Galhotra von „sehr, sehr wenigen Leuten“ genutzt wird. Daher könnte Ford diese Funktion entfernen und pro Fahrzeug 60 $ einsparen, was sich auf etwa 10 Mio. $ pro Jahr summieren würde.
Hybrid-Antriebe als Bestseller für US-Autohersteller
In den vergangenen Monaten haben sich Hybridantriebe zu einem Bestseller für US-Autohersteller entwickelt, auch weil sie kostengünstiger sind als reine Batteriefahrzeuge. Ford hebt hervor, dass auch bei Nutzfahrzeugen zunehmend Elektromodelle gekauft werden.
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Im letzten Quartal verzeichnete Ford einen Verlust von 526 Mio. $ (etwa 489 Mio. €). Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von etwa 1,3 Mrd. $ erzielt. Das Ford-Management wies jedoch darauf hin, dass der wochenlange Streik der US-Gewerkschaft UAW das Unternehmen mit 1,7 Mrd. $ belastet habe. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich von 44 Mrd. $ auf 46 Mrd. $, wie Ford nach dem US-Börsenschluss am Dienstag bekannt gab. (dpa/ili)