Großbritannien verabschiedet sich früher vom Verbrenner
Premierminister Boris Johnson zog die Pläne, Neuverkäufe mit Diesel- oder Benzinmotor zu verbieten, um fünf Jahre vor.
Ursprünglich lauteten die britischen Pläne, ab 2040 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen. Dieses Ziel erfuhr Kritik, denn so könnte Großbritanniens Beitrag zur globalen Erwärmung bis 2050 nicht erreicht werden.
Premierminister Boris Johnson kündigte nun an, dieses Datum um ganze fünf Jahre vorzuziehen und bereits 2035 Neuverkäufe von Autos mit Verbrennungsmotor zu blockieren. Dazu zählen auch Hybridfahrzeuge. „Es gibt keine größere Verantwortung, als unseren Planeten zu schützen“, so Johnson.
Der Verband der Motorenhersteller und -händler SMMT zeigt sich wenig erfreut ob dieser Ansage der Politik. „Alles, was ein Datum ohne einen Plan erreicht, ist es, heute Werte zu zerstören“, klagt der Chef des Verbands, Mike Hawes. Es bräuchte einen starken Wirtschaftsstandort, der Hersteller einlädt, im Vereinigten Königreich herzustellen und zu verkaufen.
Besonders der Plug-in-Hybrid, der 2020 laut Hawes 34 neue Modelle erhalten wird, könnte als 2035 nicht mehr hergestellte Technologie zum Verlierer des neuesten Kurses des britischen Premierministers werden. „Wir möchten wissen, wie die Regierung beabsichtigt, ihre Ambitionen in einer nachhaltigen Weise durchzuführen, die Industrie und Arbeitsplätze schont und nicht die Verkäufe einer heutigen emissionsarmen Technologie unterminiert“, so Lobbyist Mike Hawes.
Das Vereinigte Königreich wird im November dieses Jahres Gastgeber der 26. UN-Klimakonferenz COP26, die im schottischen Glasgow stattfinden wird. Im Vorfeld entließ Johnson die ehemalige Energieministerin Claire O‘Neill von ihrem Posten als Präsidentin der Klimakonferenz.