Neste setzt Pyrolyseöl aus alten Reifen in Raffinerie ein
Laut dem finnischen Konzern Neste lassen sich aus pyrolysierten Reifen Rohstoffe für die Chemie- und Kunststoffindustrie herstellen.
Der Raffineriebetreiber Neste hat einen Testlauf mit Pyrolyseöl aus Altreifen durchgeführt. Das Öl sei vom schwedischen Anbieter Scandinavian Enviro Systems geliefert und in einer Raffinerie im finnischen Porvoo eingesetzt worden, teilte der Konzern mit.
Neste will aus Pyrolyseöl Rohstoffe für die Chemie- und Kunststoffindustrie herstellen. Der Testlauf habe gezeigt, dass sich auch andere Abfälle als Kunststoff für das chemische Recycling eignen. Man wolle „den Pool der Abfallströme, die zu hochwertigen Produkten verarbeitet werden können, erweitern“, teilte Neste mit.
Reifen sind bislang schwer zu recyceln
Bislang werden Pkw- und Lkw-Reifen am Ende ihrer Lebensdauer in der Regeln deponiert oder verbrannt. Für ein mechanisches Recycling kommen sie kaum infrage, da sie sich in der Regel aus verschiedenen Materialien zusammensetzen. „Da Altreifen derzeit oft ein ähnliches Schicksal wie Kunststoffabfälle erleiden, halten wir das chemische Recycling für eine geeignete Ergänzung, um das lineare Leben von Reifen in einen Kreislauf zu verwandeln“, sagt Andreas Teir, bei Neste verantwortlich für die Rohstoffversorgung im chemischen Recycling.
Am Standort Porvoo investiert Neste in den Aufbau von Anlagen, in denen bis zu 150 000 t verflüssigter Kunststoffabfall pro Jahr eingesetzt werden können. Die Anlagen sind Teil des Forschungsprojekts „Pulse“ und sollen 2025 fertiggestellt werden.