Nicht Mercedes, nicht Tesla: Kia profitabelster Autobauer 2024
In einem schwierigen ersten Halbjahr 2024 büßen deutsche Autobauer überdurchschnittlich Gewinne ein. Kia schlägt sich dagegen gut.
Inhaltsverzeichnis
Der südkoreanische Autobauer Kia ist zur Jahresmitte Margenkönig 2024. Kia lässt damit unter anderem die deutschen Premiumhersteller Mercedes und BMW, sonst mit Traummargen verwöhnt, hinter sich. Zu diesem Ergebnis kommt die Beratungsgesellschaft EY in einer aktuellen Auswertung zu den 16 größten Autobauern weltweit. Kia genügte eine Ebit-Marge (operativer Gewinn im Verhältnis zum Umsatz) von 13,1 % für den Spitzenplatz. Mercedes und BMW folgen fast gleichauf mit 10,9 % und 10,8 % auf den Plätzen.
Gewinn deutscher Autobauer geht um ein Fünftel zurück
Die Margen der Autobauer brachen insgesamt auf breiter Front ein. Tesla, einst Spitzenreiter, stürzte von 10,5 % im Vorjahr auf nurmehr 5,9 % ab. Die deutsche Autoindustrie insgesamt büßte nach den Berechnungen von EY fast ein Fünftel ihres Vorjahresgewinns ein (18 %). Das übersteigt den ohnehin negativen weltweiten Trend. Die Umsätze gingen global nämlich nur um 7,8 % zurück. Gegen den Trend legten dagegen die Japaner zu. Die dortigen Herstellen konnten ein Gewinnplus von satten 37,1 % vorweisen. Die Experten und Expertinnen von EY weisen allerdings auf Wechselkurseffekte als Ursache hin. Der japanische Yen hatte zuletzt stark an Wert verloren, was die in Yen ausgewiesenen Gewinne anschwellen ließ.
„Die Party in der Autoindustrie ist vorbei“
„Angesichts hoher Investitionen in Elektromobilität, Lieferprobleme bei Komponenten, problematischen Modellwechseln und Rabattaktionen werden die Gewinne noch weiter unter Druck geraten“, kommentiert EY-Analyst Constantin Gall die aktuelle Studie. Entscheidend seien daher Kostensenkungen und gezielte Investitionen durch die Autoindustrie. Auch beim Absatz hat sich das Minus zuletzt beschleunigt. Im ersten Quartal 2024 waren weltweit schon 0,6 % weniger Neuwagen verkauft worden als 2023. Im zweiten Quartal betrug das Minus bereits 3,3 %. „Die Party in der Autoindustrie ist vorüber“, so das Fazit von Gall.