Northvolt in Nöten – Volvo übernimmt
Volvo übernimmt die Northvolt-Anteile an dem gemeinsamen Batterie-Joint-Venture Novo Energy. Volvo erklärte, der kriselnde Batteriehersteller Northvolt sei seinen Finanzierungspflichten nicht nachgekommen. Daher mache Volvo jetzt seine Rückkaufsrechte geltend.
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt ist schwer angeschlagen. Nicht nur, dass die Northvolt-Tochter Ett Expansion AB Insolvenz angemeldet hat, sie sollte Fabrikerweiterungen organisieren; dann steigt BMW wegen Lieferproblemen aus seinem Batteriedeal mit den Schweden aus; 1600 von 6500 Mitarbeitenden will Northvolt offenbar entlassen; und den Ausbau seines Hauptwerks in Skellefteå in Nordschweden stoppte das Unternehmen ebenfalls.
Und jetzt konnte Northvolt auch seinen Zahlungsverpflichtungen in das Joint Venture namens Novo Energy mit Volvo Cars nicht nachkommen. Dieses Joint Venture soll state-of-the-art Lithium-Ionen-Batterien entwickeln und vertreiben. Natürlich auch an den chinesischen Automobilhersteller Geely, zu dem Volvo gehört.
Jetzt macht Volvo seine Rückkaufsrechte geltend, um die Anteile von Northvolt zu kaufen und damit seine bisherigen Investitionen zu schützen. Northvolt gilt als eine der großen europäischen Hoffnungen im Bereich von Batterien für Elektroautos und als europäische Antwort auf China, das in diesem Bereich führend ist. Doch die Schweden kommen aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Produktions- und Finanzierungsprobleme bremsen Northvolt immer wieder aus. Obwohl angeblich bereits mehr als 50 Mrd. $ in den Auftragsbüchern stehen.
Wie es mit der von Northvolt geplanten Batteriefabrik im schleswig-holsteinischen Heide weitergeht, dürfte für Diskussionsstoff sorgen.