Verkehr 23. Feb 2022 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 3 Minuten

Opel und die TU Darmstadt forschen an neuen Lichttechnologien

Fortschrittliche, adaptive Lichtsysteme stehen in Verbindung mit zahlreichen Assistenzsystemen und sorgen so für mehr Sicherheit.


Foto: Opel Automobile GmbH

Licht bringt Sicherheit – auch und besonders im Auto. Über das Stadium des reinen Lichtspenders ist der Autoscheinwerfer bereits hinaus. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten, die es zu erforschen gilt. Um dies zu ermöglichen, wurde die TU Darmstadt kürzlich in das Forschungsnetzwerk von Opels Mutterkonzern Stellantis aufgenommen, zu dem auch andere renommierte Universitäten gehören. 15 sogenannte OpenLabs betreibt Stellantis, jetzt startet das erste Stellantis-Lab in Deutschland. In diesen Labs werden wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, die für die Technologiesysteme zukünftiger Fahrzeuggenerationen genutzt werden sollen.

Um eine neue Ära von Lichttechnologien zu ermöglichen, arbeitet das Unternehmen in einer strategischen Partnerschaft mit der TU Darmstadt zusammen. Außerdem finanziert Stellantis am dortigen Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (Etit) zunächst für die kommenden vier Jahre drei Doktoranden.

Fortschrittliche, adaptive Lichtsysteme

„Fortschrittliche, adaptive Lichtsysteme sorgen für so viel mehr als die situationsgerechte Ausleuchtung der Straße“, sagt Opel-CEO Uwe Hochgeschurtz. „Sie stehen in Verbindung mit zahlreichen Assistenzsystemen und machen die Autofahrt in jeder Hinsicht sicherer und komfortabler. Gemeinsam mit der TU Darmstadt wollen wir technologisch vollkommen neue Lichtsysteme entwickeln und auf die Straße bringen. Wir freuen uns, dafür mit den Experten aus Wissenschaft und Forschung zusammenzuarbeiten.“

Von der Forschung ins Auto

Wie sich die Kommunikation von Fahrzeugen mit anderen Verkehrsteilnehmern und damit die Sicherheit im Straßenverkehr über innovative Lichtsysteme erhöhen lassen, zeigt bereits die Pixel-Vizor-Fahrzeugfront, mit der als erstes Fahrzeug mit Straßenzulassung vor wenigen Monaten der Opel Manta GSe ElektroMOD vorfuhr.

Die Pixel-Vizor-Fahrzeugfront des Opel Manta GSe ElektroMOD. Foto: Opel Automobile GmbH

„Wir betrachten das Thema Licht ganzheitlich. Licht hat in vielen Bereichen des Automobils eine große Relevanz, das geht weit über die Scheinwerfer hinaus“, erläutert Philipp Röckl, Lead Innovation Engineer Exterior Lighting von Opel. So liegen die Forschungsschwerpunkte im OpenLab an der TU Darmstadt auf der Weiterentwicklung von Kommunikations- und Fahrerassistenzsystemen, adaptiven Scheinwerfersystemen, Rückleuchten, Innenraumbeleuchtung sowie Lichtquellen allgemein.

Die geförderten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden unter anderem an einem intelligenten, sich selbst adaptierenden Schweinwerfer- und Heckleuchtensystem forschen, das sich je nach Umgebung und Verkehrssituation sowie je nach weiteren Einflussfaktoren optimal an die Erfordernisse anpasst.

Foto: Opel Automobile GmbH

Verantwortlich dafür sind unterschiedliche Segmente innerhalb der Beleuchtung, die von einer Software einzeln angesteuert werden. Bereits im Laufe des Jahres sind erste Tests mit einem Prototyp geplant. „Wir wollen so die automobile Lichttechnik revolutionieren – und die Entwicklung über alle Stufen begleiten, von der Forschung über Prototypen und Tester bis zum fertigen Produkt“, gibt Tran Quoc Khanh, Leiter des Fachgebiets Adaptive Lichttechnische Systeme und Visuelle Verarbeitung am Etit der TU Darmstadt, einen Ausblick.

Kooperation beschleunigt Sicherheitsgewinn auf der Straße

Für beide Kooperationspartner bedeutet das neue OpenLab eine Win-win-Situation auf dem Weg zu zukünftigen Lichtgenerationen: Stellantis greift auf die Expertise des renommierten Fachgebiets der TU Darmstadt zurück, um Forschungserkenntnisse in Fahrzeugsysteme zu überführen – und die Doktoranden und Doktorandinnen der TU können die technischen Infrastrukturen des Automobilunternehmens nutzen, um ihre Entwicklungen im Einsatz zu testen.

„Seit vielen Jahren arbeiten wir mit den Experten des Fachgebiets von Professor Khanh zusammen. Diese Kooperation im Bereich der Lichttechnik wird durch das OpenLab langfristig intensiviert und gestärkt“, ergänzt Philipp Röckl. Das aktuelle Forschungsprojekt ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Angestrebt wird aber schon jetzt eine strategische Zusammenarbeit für die kommenden zehn Jahre und darüber hinaus.

„Wenn alles wie geplant läuft, werden die ersten Fahrzeuge mit den von den Wissenschaftlern und Stellantis entwickelten Lichttechnologien bis 2028 auf den Straßen zu sehen sein – und die haben dann eine der intelligentesten Lichttechnologien weltweit“, prognostiziert Khan.

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