Personalabbau bei Tesla: 400 Stellen in Grünheide betroffen
Tesla-Chef Elon Musk hat angekündigt, dass weltweit jeder zehnte Job beim US-Autobauer gestrichen werden muss.
Tesla plant weltweit einen drastischen Stellenabbau, wie Konzernchef Elon Musk per E-Mail seinem Personal mitgeteilt hat. 10 % der Belegschaft – also rund 14 000 Mitarbeitenden – sollen das Unternehmen verlassen. Ob auch die Belegschaft im brandenburgischen Grünheide davon betroffen sein wird, war zunächst noch unklar. Medienberichte hatten die Zahl von 3000 Stellen genannt.
Stellenabbau in Grünheide wird geprüft
Der geplante globale Stellenabbau bei Tesla hat auch Auswirkungen auf die Gigafactory des US-Elektroautobauers in Grünheide bei Berlin. In einer am Dienstag (23. April) veröffentlichten Erklärung kündigte das Unternehmen an, dass 400 Stellen gestrichen werden sollen.
Um Entlassungen aufgrund betrieblicher Gründe zu verhindern, beabsichtigt das Unternehmen, ein „Freiwilligenprogramm“ für die betroffenen Mitarbeiter einzurichten, um die 400 Stellen abzubauen. Gespräche mit dem Betriebsrat sollen zur Umsetzung dieses Programms aufgenommen werden. Tesla nannte zunächst keine Details zur Ausgestaltung des Programms, als darauf angesprochen. „Der derzeit schwächelnde Absatzmarkt bei E-Autos stellt auch Tesla vor Herausforderungen“.
Eine Woche früher äußerte sich der Konzern zu den Gerüchten. In seinem einzigen europäischen Werk sei auch ein Stellenabbau möglich: „Diese Maßnahme prüfen wir und werden sie für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen.“
Tesla wies zugleich aber die Berichte über 3000 betroffene Stellen in der Fabrik zurück. Wie viele Stellen beim E-Autobauer in Grünheide betroffen sein könnten, wird nicht erwähnt. In dem Werk in Grünheide arbeiten inzwischen mehr als 12 000 Menschen.
Teslas Konkurrenz wird stärker
Der Grund für die Sparmaßnahmen: Tesla steht unter Druck. Die Kosten müssen sinken, der Absatz stockt, die Konkurrenz wird stärker, der E-Auto-Pionierbonus verblasst. Erkennbar wird das alles auch am Aktienkurs: Stand er mal bei weit über 200 €, fällt er seit Monaten auf aktuell um die 160 €.
Nun rächt sich auch, dass Teslas Absatz fast ausschließlich auf zwei Modelle beschränkt ist, die Modelle 3 und Y. Andere Autohersteller sind da deutlich breiter aufgestellt, sodass ein Absatzeinbruch bei einem Modell von anderen besser kompensiert werden kann.
Hausgemachte Probleme bei Tesla
Andere Probleme sind hausgemacht. Musk hat einen aggressiven Preiskrieg auf dem Markt der E-Mobile entfacht, dem er nun selbst zum Opfer fallen könnte: Die Restwerte von gebrauchten E-Mobilen bröckeln dadurch so stark, dass Flottenbetreiber wie die Autovermieter Sixt und Hertz ihre Teslas möglichst schnell loswerden möchten, bevor sie noch weniger wert sind.