Schlechte Marktlage bei E-Autos: Renault sagt Ampere-Börsenstart ab
Renault sagt wegen der schlechten Marktlage den seit Langem geplanten Börsengang seiner Elektrosparte Ampere ab. Gleichzeitig bestätigt der Autobauer seine E-Auto-Strategie.
Der französische Automobilhersteller Renault hat den geplanten Börsengang seiner Elektroauto- und Softwareabteilung Ampere abgesagt. Als Hauptgrund nannte das Unternehmen in einer Mitteilung von Montag, dem 29. Januar, die aktuellen Marktbedingungen. Renault beabsichtigt nun, die Entwicklung dieser Sparte intern weiterzuführen. Zuvor hatte der Konzern bei günstigen Marktverhältnissen einen Teilbörsengang von Ampere für das erste Halbjahr 2024 ins Auge gefasst. Marktanalysten bewerten diesen Schritt als durchaus vernünftig.
Zehn Milliarden Euro Jahresumsatz innerhalb von zwei Jahren geplant
Zuletzt hatte Renault-Chef Luca de Meo geplant, das Geschäft mit Elektroautos und Software durch erhebliche Kostensenkungen um 40 % bis 2027/28 rentabel zu machen. Ziel ist es, durch das Tochterunternehmen Ampere Elektrofahrzeuge zu Preisen anzubieten, die mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren konkurrieren können. Bis 2025 sind vier Modelle geplant, bis 2031 sollen es sieben sein.
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Ziel von Ampere ist es, bereits in zwei Jahren mehr als 10 Mrd. € Jahresumsatz zu erzielen. Bis zum Jahr 2031 soll der Erlös auf über 25 Mrd. € steigen. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 30 % von 2023 bis 2031. Für das Jahr 2025 ist geplant, dass das Unternehmen operativ die Gewinnschwelle erreicht und einen positiven Cashflow generiert.
Bedingt überraschende Entscheidung
Analyst David Lesne von der Schweizer UBS-Bank beschrieb die Entscheidung als wenig überraschend. Er begründete dies mit der aktuellen negativen Markteinschätzung zu Elektroautos und mit überhöhten Medienbewertungen von Renaults Elektroauto-Sparte Ampere.
Lesne hatte zudem früher darauf hingewiesen, dass ein Börsengang von Ampere keinen signifikanten Mehrwert für Renaults Aktionäre bieten würde. Er erwartet, dass diese Entscheidung die Anlegerstimmung gegenüber Renault nicht wesentlich verändern wird.
Nissan und Mitsubishi wollten investieren
Die Autobauer Nissan und Mitsubishi hatten geplant, als Ankerinvestoren bei einem möglichen Börsengang von Ampere bis zu 800 Mio. € zu investieren. Auch der Chipkonzern Qualcomm erwog einen Einstieg bei dieser Erstemission.
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Trotz der Unsicherheit über den Börsengang bekräftigte Nissan durch Renault-Finanzchef Thierry Pieton in einer Telefonkonferenz am Montag, weiterhin investieren zu wollen. Gespräche mit Mitsubishi Motors finden statt, während Qualcomms Investment vom Börsengang abhängig war. Es wird nun geprüft, ob Qualcomm weiterhin Interesse hat.