„Tesla macht den richtigen Schritt“
Günther Schuh, Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik an der RWTH Aachen, findet es großartig, dass Tesla seine Gigafactory in Deutschland errichten will.
„Wenn man in der Welt Premiumautos vertreiben will, dann ist das überaus anspruchsvoll. Das kann niemand so gut wie die deutsche Autoindustrie“, sagt Günther Schuh von der RWTH Aachen und gleichzeitig Geschäftsführer des Elektrofahrzeugherstellers e.GO Mobile. Daher mache seiner Ansicht nach Tesla gerade den richtigen Schritt, in Brandenburg eine Gigafactory zu errichten. „Tesla sitzt in der Wüste des Silicon Valley. Da gibt es keine Zulieferer.“ Daher sieht Schuh es als konsequent an, einen Produktionsstandort genau dort zu bauen, wo die besten Zulieferer weltweit in unmittelbarer Nähe sind.
Know-how aus Deutschland
Deutschland sei laut Schuh ebenso ideal, um einen Stamm an qualifizierten Mitarbeitern aufzubauen, die Erfahrungen mitbringen: „Wir haben hier einen Riesenpool an Experten und Lieferanten, die, wie die Amerikaner sagen „short notice“ – also auf Abruf – zur Verfügung stehen.“ Das würde Tesla entscheidend weiterbringen. Im Gegenzug könne Deutschland von Tesla viele Dinge lernen, nicht nur, was das Marketing angehe. „Leistungselektronik, Interieur oder Mensch-Maschine-Schnittstellen – da hat Tesla Benchmarks gesetzt. Da kann man sich was von abgucken“, meint Schuh. Bei den Lieferketten oder dem Produktionskonzept habe Tesla, jedoch noch „Luft nach oben“ – dort könne Musk von Deutschland sehr profitieren.