Transrapid auf vier Rädern: Auto der Zukunft?
Forschende der Southwest Jiaotong University haben einen Pkw mit Magnetschwebetechnik ausgerüstet. Er soll mit Tempo 230 gut 3 cm über dem Boden fliegen.
Forschende der Southwest Jiaotong University haben einen ganz normalen Pkw mit Magnetschwebetechnik ausgestattet und auf einem entsprechend präparierten Autobahnabschnitt in Chengdu erfolgreich getestet. Als Vorlage dürfte die Magnetschwebebahn gedient haben, die Schanghai mit seinem Flughafen verbindet. Diese wurde von einem Konsortium um Siemens erbaut. Urvater ist der „Transrapid“, der jahrelang im Emsland getestet wurde.
Schweben mit 2,8 t Gesamtgewicht
Das 2,8 t schwere Fahrzeug schwebt 35 mm über der Straße auf einem Magnetkissen. Angetrieben wird es von einem Linearmotor, der sich in der Straße befindet. Dabei handelt es sich um Spulen, die nacheinander mit Strom versorgt werden. Das dabei entstehende elektromagnetische Wanderfeld interagiert mit Spulen im Fahrzeug und treibt es voran. Es erreicht eine Geschwindigkeit von 230 km/h, das ist mehr als das Doppelte der auf Chinas Autobahnen zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Warum Verkehrsprojekte scheitern
Eine Spur für die Überflieger
Für die Zukunft plant China die Ausstattung einer Autobahnspur mit Magnetschwebetechnik. Darauf könnten entsprechend umgerüstete Fahrzeuge vollautomatisch mit hoher Geschwindigkeit vorankommen. Wenn die Spur endet, würden sie mit konventionellem Antrieb – Verbrennungs- oder Elektromotor – weiterfahren, heißt es vonseiten der Ingenieure.
Neuer Zug mit Magnetschwebetechnik geplant
Gemeinsam mit der auf den Bau von Schienenwegen spezialisierten China Railway Group und China Railway Rolling Stock, weltweit größter Hersteller von Schienenfahrzeugen, haben die Universitätsforscher in Chengdu bereits einen Magnetschwebezug vorgestellt, der auf einer Teststrecke eine Geschwindigkeit von 600 km/h erreicht hat. Der Schanghaier Transrapid, wie er in Deutschland genannt wird, kommt auf eine Reisegeschwindigkeit von 431 km/h.
Transrapid-Antrieb auch im Fahrrad?
Die chinesischen Entwickler setzen dabei auf Spulen aus Hochtemperatur-Supraleitern, in denen der Strom ohne Widerstand zirkuliert. Geplant ist der Einsatz des sogenannten „Super Bullet Maglev Train“ auf einer neu zu bauenden Strecke zwischen Peking und Schanghai. Die Entfernung von 1068 km soll dieser Zug in 2,5 h schaffen.