Daimler Truck 29. Jul 2024 Oliver Klempert Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wasserstoff-Lkw im Logistik-Einsatz

Fünf Prototypen-Fahrzeuge an deutsche Unternehmen übergeben. Diese sollen die Spezial-Transporter nun im Alltag testen. Ziel ist die Serienreife.

Daimler Truck GenH2: Bei täglichen Fahrten sollen sie nun ihre Alltagstauglichkeit beweisen.
Foto: Daimler Truck AG

Das Ziel ist ambitioniert: Bis zum Jahr 2039 will Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck in Europa, in den USA und in Japan nur noch CO₂-neutrale Neufahrzeuge anbieten. Dabei setzt der  Nutzfahrzeughersteller auf verschiedene Technologien – neben Batteriefahrzeugen sollen auch Brennstoffzellen-Lkw eingesetzt werden. Auf dem Weg dahin unternimmt das Unternehmen nun einen großen Schritt nach vorn: Nach intensiven Erprobungen auf Teststrecken und auf öffentlichen Straßen sollen sich Mercedes-Benz GenH₂ Trucks nun im täglichen Logistikeinsatz bewähren.

Einjährige Erprobungsphase

Fünf Unternehmen – namentlich Air Products, Amazon, Holcim, Ineos und Wiedmann & Winz – erhalten jeweils einen der fünf prototypischen Mercedes-Benz GenH₂ Trucks, um mit ihnen in einer circa einjährigen Erprobungsphase praxisnahe Erfahrungen im Transport mit Brennstoffzellen-Lkw zu sammeln. Gleichzeitig will das Daimler Truck Erkenntnisse aus dem Einsatz der mit Flüssigwasserstoff angetriebenen Lkw unter realen Bedingungen gewinnen und  diese für die Serienentwicklung bis zum Ende dieses Jahrzehnts berücksichtigen.

Die fünf Trucks werden in Deutschland auf spezifischen Routen und in verschiedenen Anwendungsfällen im Fernverkehr eingesetzt, beispielsweise im Transport von Baustoffen, Seecontainern oder auch von Flaschengasen. Betankt werden die Fahrzeuge an dafür vorgesehenen Flüssigwasserstoff-Tankstellen in Wörth am Rhein in Rheinland-Pfalz und im Raum Duisburg in Nordrhein-Westfalen.

Vorlage war der Merecedes-Benz Actros

Die Entwickler von Daimler Truck haben dem Mercedes-Benz GenH₂ Truck die Eigenschaften des konventionellen Fernverkehrs-Lkw Mercedes-Benz Actros hinsichtlich Zugkraft, Reichweite und Leistungsfähigkeit zugrunde gelegt. Sie bieten 40 t Zug-Gesamtgewicht bei einer Zuladung von circa 25 t. Die hohe Zuladung und die große Reichweite werden durch zwei spezielle Flüssigwasserstofftanks sowie ein leistungsfähiges Brennstoffzellensystem von Cellcentric, einem Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group, erreicht. Sie bilden das Herzstück des GenH₂ Truck.

Leichte Batterie, mehr Zuladung

Das Brennstoffzellensystem liefert 300 kW (2 x 150 kW) Leistung, eine eingebaute Batterie leistet zeitlich begrenzt zusätzlich bis zu 400 kW. Das Speichervermögen der Batterie ist mit 70 kWh vergleichsweise gering, da die Batterie nicht für den Energiebedarf, sondern hauptsächlich zur Leistungsunterstützung der Brennstoffzelle hinzugeschaltet wird. Dies geschieht beispielsweise bei Lastspitzen während der Beschleunigung oder bei voll beladenen Bergauffahrten.

Gleichzeitig ermöglicht die vergleichsweise leichte Batterie mehr Zuladung und wird durch Brems- und überschüssige Brennstoffzellenenergie aufgeladen. Kernelement ist ein Kühl- und Heizsystem, welches alle Komponenten auf passender Betriebstemperatur hält. Die beiden Elektromotoren bieten in einer Vorserienversion insgesamt 2 x 230 kW Dauer- und 2 x 330 kW Maximalleistung. Die zwei Flüssigwasserstoff-Edelstahltanks fassen jeweils 44 kg und sind damit für weite Distanzen ausgelegt.

VDA fordert Netz an Wasserstofftankstellen

„Bei der Dekarbonisierung des Transports setzen wir auf batterieelektrische und wasserstoffbasierte Antriebe. Die Transformation kann aber nur gelingen, wenn grüne Energie ausreichend und flächendeckend verfügbar ist – und dafür brauchen wir beide Technologien. Beim Wasserstoffantrieb machen wir nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Serienreife“, erklärt Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck. Leistungsfähige CO2-neutrale Fahrzeuge allein werden laut Daum aber nicht genügen, um den nachhaltigen Transport zum Erfolg zu führen. „Hierfür ist auch eine entsprechende Lade- und Tankinfrastruktur erforderlich sowie Kostenparität mit konventionellen Fahrzeugen.“

Auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), fordert, dass dringend ein bedarfsgerechtes Netz an Wasserstofftankstellen und die dazugehörige Infrastruktur aufgebaut werden muss. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf für Politik, Bundesnetzagentur und Energiewirtschaft.“

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