ZF prüft Ausgliederung seines Antriebsgeschäfts
Der Automobilzulieferer ZF erwägt die Ausgliederung des gesamten Antriebsgeschäfts. Mehr als 32.000 Mitarbeitende wären davon betroffen.

Foto: ZF Friedrichshafen AG
Große Sorge unter den Mitarbeitenden der Zahnradfabrik Friedrichshafen AG – kurz ZF: Nach einem Bericht des Handelsblatts unter Berufung auf Konzernkreise plant ZF den Verkauf der Antriebssparte. Noch ist nichts offiziell, doch nach Informationen des Handelsblatts heißt das Projekt „Verde“ und mehrere Führungskräfte mussten eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnen. 32.000 Beschäftigte wären von einer möglichen Abspaltung der sogenannten „Division E“ betroffen. Zu dieser Division – die sich allein in Deutschland auf zwölf Standorte verteilt – gehört das Geschäft mit Getrieben für alle Antriebsarten: sowohl konventionell, elektrisch als auch für Plug-in-Hybride. Der Umsatz beträgt ein Viertel des Konzernumsatzes, rund 11,5 Mrd. €.
ZF verkauft seine DNA
Als Käufer der Division E werden Konzerne wie Hyundai und Foxconn ins Spiel gebracht, doch im aktuellen Zustand ist die Division E nicht sehr attraktiv. Zwar war erst vor wenigen Tagen ein Rekordauftrag mit dem chinesischen Autohersteller Nio in Höhe von 30 Mrd. € vermeldet worden. Doch ZF hat offenbar mit Kampfpreisen gehandelt, sodass nach Abarbeitung des Auftrags „Verluste im mittleren einstelligen Milliarden-Euro-Bereich anfallen“, so ein Insider gegenüber dem Handelsblatt. Zudem belasten Schulden im unteren zweistelligen Milliardenbereich die ZF.
„Mit der Abspaltung der Division E verkauft ZF seine DNA“, sagt ein Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte, gegenüber VDI nachrichten. „Für was steht denn dann ZF überhaupt noch?“