Bau eines neuen Elbtunnels für Fernwärme startet am 4. August
Die Fernwärme in Hamburg soll künftig von südlich der Elbe kommen, deshalb ist ein neuer Tunnel unter dem Fluss nötig. Statt Kohlekraftwerk liefern Industriebetriebe ihre Abwärme, auch ein Gaskraftwerk ist geplant.
Der Tunnel soll über einen Kilometer lang werden und begehbar sein. Genau genommen sind es 1160 m die für die künftige Fernwärmeversorgung der Stadt unter dem Fluss hindurch gegraben werden müssen.
Abwärme soll durch Tunnel unter der Elbe transportiert werden
Das Kohlekraftwerk im schleswig-holsteinischen Wedel wird durch den Energiepark Dradenau abgelöst. Das heißt, künftig soll das Fernwärmenetz unter anderem mit Abwärme von Müllverwertungsanlagen, des Klärwerks und anderer Industriebetriebe im Hafen, etwa der Stahl- und Aluminiumherstellung, versorgt werden.
Laut Angaben des Versorgers sollen künftig 55 % der erzeugten Wärme klimaneutral sein. Zusätzlich ist der Bau eines modernen Gaskraftwerks geplant. Der Energiepark befindet sich südlich der Elbe, die an in diesem Stück von Osten nach Westen fliest. Für den Energietransport in die westlichen Stadtteile, nördlich der Elbe, wird deshalb der neue Tunnel gebaut.
Mit kühlem Kopf durch den Eurotunnel
Neuer Tunnel unterquert die Elbe 42 m unter der Erde
Die Bauarbeiten starten am Donnerstag, den 4. August. Zunächst soll ein 42 m tiefer Startschacht mit einem Schlitzwandbagger ausgehoben werden. Sobald auch der Zielschacht im Hindenburgpark am Nordufer der Elbe fertig ist, sollen die Arbeiten mit der Tunnelvortriebsmaschine starten. Der fertige Tunnel für die Fernwärmehin- und -rückleitungen soll rund 4 m Durchmesser besitzen und zur Heizperiode 2024/2025 fertiggestellt sein. Die Leitung ist ein Kernelement der neuen Wärmeversorgung für den Hamburger Westen nach der geplanten Abschaltung des Kohlekraftwerks in Wedel.
Wie die Bundesregierung Brücken schneller sanieren will
Anders als beim Fußgängertunnel „St. Pauli Elbtunnel“ und dem Straßentunnel „neuer Elbtunnel“ handelt es sich bei diesem Bauwerk in erster Linie um einen Versorgungstunnel. Obwohl er begehbar ist, wird er deshalb vermutlich nicht dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich sein.