Bühnentechnik 01. Aug 2022 Von Peter Weißenberg Lesezeit: ca. 7 Minuten

Bregenzer Festspiele: Wie Ingenieure für höchsten Kunstgenuss sorgen

Eine Bühne in Übergröße auf Pfählen im Wasser, Wind und Wetter von allen Seiten – die Aufführungen der Bregenzer Festspiele stellen auch an die Technik enorme Herausforderungen.

Die Bühne im See ist fast doppelt so groß wie in einem normalen Opernhaus – die Pfähle im Wasser tragen eine gewaltige Last.
Foto: anja koehler/andereart.de/Bregenzer Festspiele

Heute ist mal wieder so ein Morgen, wie Wolfgang Urstadt ihn eher nicht mag: Der Himmel wolkenverhangen, immer wieder weht ein böiger Wind über der Bregenzer Bucht ihm ein paar Regentropfen ins Gesicht. Die weiteren Aussichten? Ungewiss. Schwer kalkulierbare Witterung – das ist eine typische Herausforderung für jeden, der im Freien mit Starkstrom, Hydraulik oder Scheinwerfern umgehen muss. Urstadt aber steht als Technischer Direktor der weltgrößten Opernfestspiele auf einem See besonders im Sturm – und das zuweilen im wörtlichen Sinn.

Die Bregenzer Festspiele sind ein Superlativ in vielerlei Maßstäben; nicht zuletzt für die Ingenieure, Statikerinnen, Zimmerleute, Elektriker und Toningenieurinnen, die hinter den Kulissen dafür sorgen, dass 6980 Zuschauende an den täglichen Opernabenden die ganz großen Gefühle hören, sehen und verspüren können. Abend für Abend, ohne Pause von Mitte Juli bis Ende August. „Nur bei starkem Regen oder Sturm müssen wir passen. Aber das kommt sehr selten vor. Für alle anderen Witterungen müssen wir vorsorgen; ganz schön tricky“, sagt Urstadt und zwinkert dabei wissend. Gleich führt er uns dabei noch in die Tiefe der Details. Die liegen hinter der Bühne, knapp über der Wasserlinie.

Das Bühnenbild der Bregenzer Festspiele ist rund 70 % größer als das klassischer Opernhäuser

Zunächst einmal zeigt Urstadt aber das ganze Panorama: Dass die Aufgabe für sein Team unvergleichlich groß ist, erkennt jeder Besucher schon auf den ersten Blick aus dem weiten Halbrund der Zuschauertribüne. Die steht am Ufer dieses österreichischen Winkels am Bodensee – mit weitem Blick auf das gegenüberliegende Lindau mit der Insel davor, dahinter am Horizont die Hügel des bayerischen und oberschwäbischen Hinterlandes. Ein prächtiges Panorama, gerade nach Sonnenuntergang; aber eine unwillkommene Ablenkung von der Aufführung. Darum öffnet sich direkt vor den Zuschauern ein wuchtiges Bühnenbild, rund 70 % größer als das in klassischen Opernhäusern.

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau

Frankfurt (Oder) oder Potsdam
Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Fachhochschule Münster

Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d)

Steinfurt
Hochschule Fulda

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik

Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen

Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d)

Gießen
NORDEX GROUP

Elektroingenieur (m/w/d) Validierung Grid Codes (m/w/d)

Hamburg, Rostock
Bundesagentur für Arbeit

Ingenieur/-in (w/m/d) Technische/-r Berater/-in in der Agentur für Arbeit Nürnberg

Bamberg, Bayreuth
Stadt Moers

Ingenieurin/Ingenieur als Fachdienstleitung Straßen- und Verkehrsplanung

Moers
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen