Europas größtes 3D-Druck-Gebäude entsteht in Heidelberg
54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch – das sind die Maße eines „Serverhotels“, dass gerade in Baden-Württemberg entsteht. Es wird schichtweise aufgebaut vom Drucker „Bod2“ von Cobod – und markiert einen neuen Größenrekord.
Die KrausGruppe, ein Projektentwickler aus Heidelberg, errichtet gerade gemeinsam mit Peri 3D Construction, einem Pionier auf dem Gebiet des 3D-Baudrucks, und Heidelberg Materials, eines der weltweit größten Baustoffunternehmen, das größte 3D-Druck-Gebäude Europas.
Geplante Druckzeit: vier Monate
Der Andruck des Betongiganten – 54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch – hat bereits am 31. März begonnen und wird voraussichtlich bis Ende Juli in Anspruch nehmen. Als zukünftiger Mieter wird der Cloud- und Rechenzentrumsanbieter Heidelberg iT Management GmbH & Co. KG das Gebäude Ende 2023 als IT-Serverhotel nutzen.
„Als unabhängiges Familienunternehmen mit Tradition und Zukunft möchten wir in Heidelberg innovative Bau-weisen voranbringen und einen positiven Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten“, betont Bauherr Hans-Jörg Kraus, geschäftsführender Gesellschafter der KrausGruppe. „Deshalb habe ich mich bewusst für dieses Bauverfahren entschieden, wobei es für mich wichtig war, auch lokale Partner für dieses Projekt zu gewinnen.“
Lesetipp: Gedruckt und eröffnet (Haus- und Brückenbau)
Der Projektpartner Peri 3D Construction liefert das Know-how zum 3D-Druckprozess und erstellt mit seinem Cobod Bod2 die vertikalen Elemente des zukünftigen Serverhotels. „Wir sind sehr stolz, mit diesem Projekt unser bisher größtes Gebäude realisieren zu können. Die besondere Formgebung liefert mit dem parametrischen Design Einblicke in die immense Gestaltungsfreiheit, die der Drucker ermöglicht. Da wir zeitnah in Nordrhein-Westfalen auch das erste öffentliche Gebäude Deutschlands drucken, freuen wir uns sehr zu sehen, wie der 3D-Baudruck an Fahrt gewinnt“, so Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer der Peri 3D Construction GmbH.
3D-Drucker sollen Reststoffe in Wertstoffe verwandeln
Das besondere Plus: Heidelberg Materials setzt hier einen 3D-Druckbeton als Hightech-Baustoff ein, der als mineralischer Baustoff zu 100 % recycelbar ist. Darüber hinaus beinhaltet dieser 3D-Druckbeton ein Bindemittel mit etwa 55 % CO2-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement.
Spezialbeton erlaubt Druckbild mit hoher Formtreue
„Durch eine gezielte Entwurfsplanung ergibt sich zudem hohes Potenzial für einen effizienten Materialeinsatz, so Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation bei Heidelberg Materials Deutschland. „Das Material ist gut pumpbar und besitzt gleichzeitig sehr gute Extrusionseigenschaften. Die zielsichere Festigkeitsentwicklung sorgt zudem für ein Druckbild mit hoher Formtreue.“
Nach Ansicht vieler Experten bietet der 3D-Betondruck die Chance, den drei Kernherausforderungen der Baubranche zu begegnen: Fachkräftemangel, stagnierende Produktivität und Nachhaltigkeit.
Das erste 3D-gedruckte Einfamilienhaus in Deutschland steht in Beckum. Im November 2020 waren wir auf der Baustelle. Hören Sie doch mal rein:
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