Feuer in der historischen Börse von Kopenhagen
Ein Brand hat große Teile des Kopenhagener Wahrzeichens erfasst. Das Regierungsviertel muss teilweise evakuiert werden.
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Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass Notre-Dame in Paris in Flammen stand, da ereilt die historische Börse in Kopenhagen dasselbe Schicksal. Am Morgen des 16. Aprils brennt eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens. Die Turmspitze des Gebäudes, das zu den ältesten in der dänischen Hauptstadt zählt, stürzt in sich zusammen.
Hälfte der historischen Börse von den Flammen ergriffen
Die örtliche Feuerwehr teilt mit, dass der Brand im Laufe des Vormittags etwa die Hälfte des 400 Jahre alten Gebäudes erfasst hat. Das Dach sei teilweise eingestürzt. Bis zum Mittag war das Feuer trotz des Einsatzes von rund 120 Feuerwehrleuten und 60 zusätzlichen Helfern aus den Reihen der dänischen Streitkräfte noch nicht unter Kontrolle.
Kunstwerke werden aus dem Gebäude gerettet
Dänische Medien berichten davon, dass Menschen historische Gemälde aus dem brennenden Gebäude retten. Die ehemalige Börse diente Kopenhagen nämlich als Ausstellungsort für eine umfangreiche Kunstsammlung. Inzwischen sind die Straßen rund um den Einsatzort von der Polizei abgesperrt.
Dänemarks Verteidigungsminister: „Unser Notre-Dame-Moment“
Auch Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bezieht sich in einem Post auf X auf den fünften Jahrestag der Katastrophe von Notre-Dame in Paris. Er schreibt: „So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.“ König Frederik äußerte sich ebenfalls bestürzt: „Ein wichtiger Teil unseres architektonischen Erbes stand und steht immer noch in Flammen.“
Wegen des Feuers wurde am Morgen auch ein Flügel des Schlosses Christiansborg, Sitz des dänischen Parlaments und des obersten Gerichts, evakuiert. Auch das nahe gelegene Finanzministerium musste aus Sicherheitsgründen teilweise geräumt werden.
Ursache für den Brand
Die historische Börse, heute Sitz der dänischen Handelskammer, wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Nahe liegend ist daher, dass der Brand im Rahmen der Bauarbeiten entstanden ist. Genauere Angaben können bislang aber weder die Feuerwehr noch der Eigentümer des Bauwerks, der Arbeitgeberverband Dansk Erhverv, machen.
Die Restaurierungsarbeiten galten in erster Linie der Gebäudefassade. Sie sollte ihre ursprüngliche Gestalt im Renaissance-Stil aus dem Jahre 1625 wieder bekommen. Das Gebäude war im 19. Jahrhundert bei Umbauarbeiten verändert worden. Der 56 m hohe Turm, geformt aus vier ineinander verschlungenen Drachenschwänzen, war bis dato eines der Wahrzeichen der Stadt. (dpa/aw)