Serielles Sanieren leidet in Deutschland vor allem unter Vorschriften und Bürokratie
Was kann das niederländische Energiesprong-Konzept in Deutschland leisten, um die Wärmewende voranzubringen? Alexander Morhart meint, vieles; aber nur so viel, wie es die Umstände hierzulande auch zulassen. Ein Kommentar zu seinem Artikel: „Wie die energetische Sanierung im Bestand den Turbo einlegen kann“.
Nein, „Energiesprong“ ist nicht der Zauberstab, um den auf fossil befeuerte Heizungen zugeschnittenen Wohnungsbau, der auch hierzulande über 50 Jahre lang betrieben wurde, in wenigen Jahren vom CO2– ins Zeitalter der erneuerbaren Energien zu transformieren. Aber ja, unbefangene Quereinstiegsgründer können zusammen mit fähigen Ingenieuren und gestandenen Baupraktikern einiges bewegen – könnten es freilich viel schneller, wenn sie nicht von einer Mehrebenenbürokratie und einer abwartenden Energiepolitik daran gehindert würden.
Häuser seriell sanieren: Energieeinsparung im Eiltempo
Emanuel Heisenberg, Geschäftsführer der Ecoworks GmbH und Energiesprong-Pionier in Deutschland, beklagt sich zu Recht, er renne Städten im – analogen – Genehmigungsprozess als „Bittsteller“ hinterher. Die geltenden Holzbaurichtlinien seien „absurd“, ebenso, „dass wir keine Musterbauordnung haben“. Die föderale Aufsplitterung des Baurechts auf 16 Landesfürsten und Landesfürstinnen erschwere schlanke, bundesweit übertragbare Standardsanierungsprozesse.
Heizkosten können als Sanierungsanreiz so lange nicht funktionieren, wie die Brennstoffpreise subventioniert werden
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