Thyssenkrupp: Bau für erste Direktreduktionsanlage darf starten
Noch ist die Anlage nicht final genehmigt. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat aber den Weg für den Start der Baumaßnahmen freigemacht. Das Risiko trägt Thyssenkrupp.
Das reine Planen hat ein Ende, nun rollt in Duisburg schweres Gerät an. Thyssenkrupp hat die Zulassung für den vorgezogenen Baubeginn seiner ersten Direktreduktionsanlage erhalten.
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Endgültige Genehmigung steht noch aus
Damit kann der Bau beginnen, noch bevor die Anlage final genehmigt worden ist. Den Antrag hatte Thyssenkrupp im Oktober 2023 gestellt. Nun hat die Bezirksregierung in Düsseldorf als zuständige Behörde grünes Licht gegeben. „Damit haben wir eine weitere wichtige Hürde zur Realisierung der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg genommen und kommen auf dem Weg hin zur klimaneutralen Stahlherstellung einen großen Schritt voran“, sagt Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei Thyssenkrupp Steel.
Die endgültige Genehmigung erwartet der Konzern Ende 2024. Bis dahin geht der Konzern ins unternehmerische Risiko.
Direktreduktionsanlage mit 140 m Höhe
Nach Thyssenkrupp-Angaben können nun nach Abschluss der Baufeldvorbereitung die Fundamentarbeiten beginnen. Das Gelände ist demnach so groß wie 40 Fußballfelder; 2000 Menschen werden auf der Baustelle beschäftigt sein. Die Anlage soll 140 m hoch und von 60 Gebäuden umgeben sein.
Die Direktreduktionsanlage mit einer Kapazität von 2,5 Mio. t Eisen p. a. soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Noch in den 2020er-Jahren soll sie mit ausschließlich Wasserstoff betrieben werden; Thyssenkrupp würde dann jährlich 143 000 t Wasserstoff benötigen.
Parallel will der Konzern den ersten von vier CO2-intensiven Hochöfen im Hüttenwerk abschalten. Die Direktreduktion gilt in Duisburg und an den anderen Stahlstandorten in Deutschland als Kernelement der Dekarbonisierung.
Der Bund und das Land NRW subventionieren den Bau der Duisburger Anlage mit insgesamt 2 Mrd. €. Thyssenkrupp steuert knapp 1 Mrd. € eigene Mittel bei.