Infrastruktur
24. Apr 2023
Von Alexander Morhart
Lesezeit: ca. 7 Minuten
Was BIM in der Praxis bringt bei Bau und Betrieb von Straßen, Schienen und Tunneln
Was nützt das datengestützte Planen mit der BIM-Methode für die Transparenz und Einsparungen bei Bauprojekten? Fünf Experten von Deutsche Bahn und Autobahn GmbH stehen dazu Rede und Antwort.
VDI nachrichten: Wie hoch sind die Kosten von BIM im Verhältnis zum Nutzen durch Fehlervermeidung?
Forsmann: Der fundamentale Unterschied zwischen dem konventionellen Arbeiten und dem Arbeiten mit BIM ist: Sie haben relativ früh eine deutlich höhere Transparenz. Natürlich keine vollständige, dafür sind die Datengrundlagen nicht gut genug. Wenn Sie die Daten relativ frühzeitig zusammenschalten und besser zugänglich machen, gehen Sie Planungskollisionen nicht erst an, wenn draußen schon der Bagger rollt, sondern wenn Sie gemeinsam vor dem Monitor sitzen und das 3D-Modell angucken. Das erreichen Sie zu relativ geringen Input-Kosten. Bei großen Baumaßnahmen entstehen ca. 90 % der Kosten, wenn die Baumaschinen rollen, wenn die anfangen zu buddeln oder wenn der Beton fließt.
Tilge: Im Bereich Infrastruktur haben wir BIM bei Pilotprojekten immer parallel als Zusatzpaket vergeben. Erst in den neueren Projekten – die alle noch am Laufen sind – ist es so, dass wir auf den herkömmlichen Arbeitsweg mit 2D-Zeichnungen vollständig verzichten und die Planung komplett über 3D-Modellierung gemacht wird. Erst wenn die nächsten Projekte abgewickelt sind, haben wir eine Chance, dazu eine qualifizierte Aussage zu treffen. Wir können bisher immerhin keinen zeitlichen Verzug durch BIM feststellen.
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