Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen weiter gesunken
Auch im Mai sind in Deutschland deutlich weniger neue Wohnungen genehmigt worden als ein Jahr zuvor. Das politische Ziel von 400 000 neuen Wohnungen bis Ende 2023 scheint damit erneut nicht erreichbar.
Nur 23 500 beantragte Wohneinheiten: Die Zahl bedeutet ein Minus von 25,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt heute (18. 7. 2023) berichtete. Als Gründe nannten die Statistiker die weiterhin steigenden Baukosten sowie ungünstigere Finanzierungsbedingungen.
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Wenige Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser
Besonders stark ging die Zahl der Baugenehmigungen bei Zweifamilienhäusern zurück, die sich von Januar bis Mai mehr als halbierte (-53,5 %). Bei Einfamilienhäusern gab es ein Minus von 35,1 % zum Vorjahreszeitraum – und bei Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, einen Rückgang von 26,5 %.
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Ziel von 400 000 neuen Wohnungen auch 2023 nicht erreichbar
In den ersten fünf Monaten blieb damit die Zahl der Baugenehmigungen um 27 % hinter dem Wert aus dem Vorjahr zurück. Das politisch gesetzte Ziel von bundesweit 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr rückt damit in noch weitere Ferne. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 295 300 Wohnungen gebaut. Im Jahr 2021 war die Zahl unter anderem durch die Effekte der Coronapandemie um 13 000 Einheiten auf 293 400 Wohnungen eingebrochen. Davor, in den Jahren 2011 bis 2020, war die Zahl neuer Wohnungen stetig gestiegen war. Die 306 400 fertiggestellten Wohnungen aus dem Jahr 2020 wurden seitdem nicht mehr überschritten. Entsprechend pessimistisch sind die Prognosen, dass dieses Jahr die politisch angestrebten 400 000 Wohnungen fertiggestellt werden können.
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