Bewegt und trotzdem wackelfrei
Der Trend geht in Videoproduktionen dahin, dass die Kamera immer in Bewegung ist. Dank Gimbal-Technik gelingen die Aufnahmen, ohne zu wackeln. Entsprechende Produkte gibt es inzwischen in jeder Preisklasse.
Stabil fernsteuerbar
Je schwerer die zu stabilisierenden Kameras sind, desto weniger lassen sie sich mit den typischen Ein-Hand-Gimbals führen. Der Scorp Pro von Feiyutech hat deshalb noch einen (abnehmbaren) Griff. Mit ihm lassen sich auch professionellere Kameras bis 4,8 kg Gewicht stabilisiert fernsteuern. Für die Bedienung hat der Griff einen eingebauten Touchscreen – zusätzliche Smartphone-Apps sind nicht nötig. Sogar komplette Bewegungskurven lassen sich intern speichern und auf Tastendruck wieder abrufen. Über eine integrierte vertikale Halterungsplatte kann die Kamera auch für trendige Hochkant-Webvideos um 90° gedreht montiert werden, ohne die Videostabilisierung zu verlieren. Der Scorp Pro kostet um 700 €.
Stabile Systemkameras
Sehr gefragt sind derzeit Gimbals für die Stabilisierung von filmenden Fotokameras, insbesondere für Systemkameras mit Wechselobjektiven, die derzeit von den meisten ambitionierten Filmern genutzt werden. Mit einer maximalen Zuladung von 3,4 kg trägt der 3-Achsen-Gimbal MVG300XM von Manfrotto auch professionellere Kameras. Im Griff des Gimbals hilft ein Display mit Touchscreen-Funktion beim Einstellen der wichtigsten Funktionen, während sich die Ausrichtung des Gimbals per Joystick dirigieren lässt. Clever: Den Griff kann man abnehmen, dank eines integrierten Gyrosensors lässt er sich dann als Bewegungssteuerung einsetzen. Der MVG300XM kostet um 600 €.
Gimbal mit Kamera
Die DJI Pocket 2 ist eine Mini-Filmkamera im Taschenformat, die fest in einer Gimbal-Konstruktion integriert ist. Ihre Funktionen sind überraschend vielfältig: Dank Active Track 3.0 folgt der Kamerakopf automatisch einer einmal erkannten Person. Auch Zeitraffertricks mit stabilisierten Schwenks lassen sich leicht realisieren. Die Kamera ist mit einem kleinen 1/1,7-Zoll-Cmos-Sensor bestückt und liefert Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern/s – wahlweise auch Fotos mit bis zu 64 Megapixel Auflösung. Je nach Ausstattung ist die Pocket 2 in Schwarz oder Weiß ab 369 € zu haben.
Stabil in vier Achsen
Die große Schwester zur Pocket 2 von DJI ist bei dem chinesischen Hersteller nun auch im Sortiment: Mit der Ronin 4D präsentiert er eine professionelle Filmkamera, die direkt in ein Gimbal-Schwebesystem eingebaut ist und in Auflösungen von 6K oder 8K (16-Fach HD) filmt. Die 6K-Version ist für 6599 € zu haben, während die 4D-8K für den Sommer mit fünfstelligem Preisschild erwartet wird. Beide Kameramodelle nutzen einen großen Vollformatbildsensor und Wechselobjektive. Der Gimbal basiert auf den bekannten DJI-Ronin-Modellen und stabilisiert sogar in vier Achsen, nämlich zusätzlich vertikal – daher die Typenbezeichnung Ronin 4D.
Handy-Schweber
Das Smartphone ersetzt in vielen Bereichen längst den Camcorder oder die filmende Fotokamera. Auf Grund der eher wenig videotauglichen Ergonomie eines Handys haben sich hier einfache 3-Achsen-Gimbals schnell etabliert. Sie sorgen für weitgehend zitterfreie Videos beim Filmen aus der Hand – sogar beim Gehen oder Schwenken. Für rund 100 € sind Filmfans mit Ein-Hand-Gimbals wie dem Zhiyun Smooth 4 dabei. Dieser wiegt nur 560 g. Im Handgriff bietet er sogar mit dem ein Kontrollpanel einen Schnellzugriff zur Bedienung der wichtigsten Filmfunktionen. Auch bei Selfie-Aufnahmen, also beim Sprechen in die eigene Kamera, lassen sich diese kompakten Schweber gut nutzen, um stabile Bewegtbilder einzufangen.
Professionell stabilisiert
Der US-Hersteller Steadicam hat in den 1970er-Jahren nicht nur das Ur-Schwebestativ erfunden, er agiert immer noch am Markt und kombiniert sein aktuelles Modell des am Körper getragenen Stabilisatoren Steadimate-S15 inzwischen mit einem Ronin-S-Gimbal von DJI. Alternativ lässt auch der Crane 2 Gimbal von Zhiyun einsetzen. Das System mit Stabilisierungsweste und dem zugehörigen Armausleger reduziert beim Gehen Bildbewegungen auf der Z-Achse, die motorisierte Gimbals normalerweise kaum ausgleichen. Da Weste und Armausleger das Gewicht verteilen, sind so längere Drehs möglich, als wenn ein Gimbal in der Hand gehalten wird. Die Preise reichen je nach Ausstattung von rund 1200 € bis über 3000 €.