Methoden und Tools 28. Jul 2024 Von Martin Eisenlauer Lesezeit: ca. 2 Minuten

Festplatten entsorgen – eine Anleitung für Nerds

Nach der Übertragung der Daten auf das neue Gerät bleibt die alte Festplatte mit wiederherstellbaren Daten zurück, was oft zu Überlegungen führt, sie physisch zu zerstören.


Foto: PantherMedia / pradremsak

Es mag sich absurd anhören – aber eine volle Festplatte ist für viele Privatkunden einer der wichtigsten Gründe, sich einen neuen PC oder ein Notebook anzuschaffen. Es sind weder Display-Brüche noch mangelnde Rechenleistung, sondern die Meldung, dass keine Daten mehr aufs Laufwerk passen, die Computernutzer auf die Webseiten der Elektronikhändler treibt.

Ist das neue System gekauft und eingerichtet, werden als erste alle Daten vom alten Notebook auf das neue kopiert. Doch was passiert danach mit der Festplatte des alten Systems? Schließlich sind Dokumente, Fotos & Co. da ja noch drauf – und können mit entsprechenden Tools selbst nach einer Formatierung wiederhergestellt werden. Spätestens das ist der Moment, wo Äxte, Bohrmaschinen oder Industrie-Magneten vor dem inneren Auge von viel zu vielen auftauchen.

Warum Festplatten richtig entsorgt werden müssen

Behördlicher strukturierte Menschen denken nicht an Werkzeug, sondern an DIN 66399. Denn schließlich wären wir nicht in Deutschland, gäbe es nicht einen Industriestandard für das Entsorgen von Datenträgern.

Dabei gibt es für die meisten Privatleute eine ganz einfache Lösung, Festplatten auf den letzten Weg zum Recycling-Hof oder den Verkauf bei eBay vorzubereiten. Gratis-Tools wie Eraser, HDShredder oder Secure Eraser überschreiben sämtliche Daten mehrfach mit digitalem Unsinn – und sorgen so dafür, dass selbst professionelle Datenretter auf den Laufwerken nichts Nützliches mehr finden können.

Physische Zerstörung von Festplatten: Methoden und Tools

An dieser Stelle will ich nochmal darauf hinweisen: Nach diesem finalen Löschvorgang sind die Daten weg. Denken Sie also vor dem Start der Programme intensiv darüber nach, ob Sie nicht doch noch eine Sicherheitskopie erstellen möchten.

Apropos – und ich hoffe, Sie verzeihen mir den dämlichen Witz. Der Begriff Sicherheitskopie entstand, weil man kopierte Daten sicher nie wieder braucht – und nicht kopierte Daten danach sicher vermisst werden.

Professionelle Entsorgungsdienste: Wann sie sinnvoll sind

Diese Kolumne wäre aber keine Nerd-Kolumne, hätte ich nicht auch noch einen etwas verspielteren Tipp zur datenvernichtenden Festplatten-Entsorgung: Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein kleiner Torx-Schraubendreher und ein bisschen Begeisterungsfähigkeit. Mit erstem öffnen Sie den Deckel des Laufwerks, mit Zweiterem freuen Sie sich über das technische Wunderwerk, das sie darin finden. Die Platten, die der Festplatte ihren Namen geben – freilich nur die der älteren Magnetplatten, nicht der neueren SSD-Speicher -, sind wunderschön poliert, die verbauten Magnete höllisch kräftig und Technik und Präzision der Lese- und Schreibköpfe lassen jeden Schallplattenspieler vor Neid erblassen.

Wer mag, baut die Platten aus und hat damit zwei Dinge gewonnen: Schicke Untersetzer für Getränke, Vasen & Co. – und die Sicherheit, dass die Daten auf der Platte garantiert nie wieder gelesen werden können.

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