GS-Zeichen gibt Verbrauchern Orientierung
Auf Fragen von Verbrauchern nach der Sicherheit oder Schadstofffreiheit von Produkten geben Kennzeichnungen Hinweise. Allerdings werden nicht alle Zeichen erst nach unabhängiger Prüfungen vergeben.
Praktisch jeder Käufer kennt das CE-Zeichen, das Produkte wie Spielzeuge, Sportgeräte oder Elektrogeräte tragen. Dabei handelt es sich laut dem TÜV-Verband (VdTÜV) lediglich um eine Selbsterklärung des Herstellers. Der Hersteller oder Importeur erkläre damit, dass sein Produkt alle einschlägigen rechtlichen Anforderungen und Normen der Europäischen Union erfüllt. Dazu Daniel Pflumm, Experte für den EU-Binnenmarkt beim TÜV-Verband: „Zu häufig genügen Produkte, die ausschließlich eine CE-Kennzeichnung tragen, nicht den europäischen Anforderungen, wie der jährliche Bericht der EU-Kommission über die europäische Marktüberwachung Rapex zeigt.“ Insbesondere Spielzeuge mit CE-Kennzeichnung seien häufig mit Schadstoffen belastet, die weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegen.
Dagegen würden Produkte, die ein GS-Zeichen tragen, vor ihrer Markteinführung von unabhängiger Stelle auf Herz und Nieren geprüft. „Durch das GS-Zeichen können Verbraucher sicher sein, dass die Produkte die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Schadstoffe einhalten“, sagt Pflumm. Die GS-Zertifizierung sei zwar freiwillig, aber es handele sich um ein „echtes Prüfzeichen“. Pflumm: „Unabhängige Stellen wie der TÜV prüfen die Waren auf Grundlage des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes.“ Damit sei das GS-Zeichen das einzige gesetzlich geregelte Prüfzeichen für Produktsicherheit in Europa.
Auf Herz und Nieren geprüft
Bevor Hersteller das GS-Zeichen auf einem Produkt anbringen dürfen, untersuchen die Prüfer, ob es die erforderlichen Kriterien bezüglich der elektrischen und mechanischen Sicherheit sowie der Ergonomie erfüllt. Zudem können chemische Analysen notwendig sein, um eine Belastung mit Schadstoffen auszuschließen. Darüber hinaus führen die Prüforganisationen regelmäßig Kontrollen bei den Herstellern durch. Dazu gehören beispielsweise Inspektionen der Produktion oder des Qualitätsmanagements. Damit wird gewährleistet, dass ein Produkt auch auf Dauer die gleichen Qualitätsanforderungen erfüllt.
Rund 50 000 Erzeugnisse erhalten laut VdTÜV jährlich das GS-Zeichen. Die Hälfte aller Fabrikate schaffe die Sicherheitsprüfung allerdings erst im zweiten Anlauf. Rund 10 % aller Produkte fallen bei der GS-Zertifizierung komplett durch. „Diese Zahlen belegen die Defizite bei der Produktsicherheit und die Notwendigkeit einer unabhängigen Produktprüfung“, betonte Pflumm.
Zeichen steigert Wettbewerbsfähigkeit
Aber nicht nur die Kunden profitieren von einer GS-Zertifizierung, sondern auch die Hersteller. „Zwar sind die Hürden für die Vergabe des GS-Zeichens hoch, doch können gewissenhafte Prüfungen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Produkte führen“, erklärt Pflumm. Gleichzeitig verbessere das GS-Zeichen durch den hohen Wiedererkennungswert die Wettbewerbsfähigkeit gekennzeichneter Produkte.