Start-up: Superschneller Zufallsgenerator sorgt für hochsichere Verschlüsselung
Der Venture-Capital-Geber Trumpf Venture investiert in das spanische Quantenchip-Start-up Quside, das die Hardware für hochsichere Verschlüsselungen liefert.
Das spanische Start-up Quside hat photonische Chips entwickelt, auf denen lichtbasierte, extrem leistungsstarke Zufallszahlengeneratoren die Basis für eine hochsichere Verschlüsselung bereitstellen. Trumpf Venture, die Venture-Capital-Tochter des baden-württembergischen Hightech-Unternehmens Trumpf, teilte heute (19. Januar 2023) mit, einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag in das Unternehmen zu investieren. Als prognostiziertes Marktvolumen für solche Zufallszahlengeneratoren gibt Trumpf Venture bis 2026 zwischen 7 Mrd. € und 10 Mrd. € an.
Trumpf geht bei Quantencomputern ins Risiko und investiert in Chipentwicklung
Der Zufallsgenerator soll „die quantenmechanischen Eigenschaften von Licht“ nutzen und „vollständig zufällige Zahlenkombinationen sehr schnell“ herstellen und zwar in den Größenordnungen von Gigabit pro Sekunde. Verschlüsselung funktioniert so, dass Daten mit einer oder mehreren zufällig erstellten Zahlen verrechnet werden, mit sogenannten Schlüsseln. Möglichst schnell große und wirklich zufällige Zahlen erstellen zu können, ist deshalb für die Cybersicherheit ein wichtiger Faktor. Denn falls diese Schlüssel einem vorhersehbaren Muster folgen, können die Schlüssel leicht nachgebildet werden und damit dann die Daten auch von Dritten entschlüsselt werden.
Mithilfe des Quanten-Chips ließen sich außerdem Simulationen, beispielsweise Risikoanalysen im Finanzbereich, für Wetterprognosen oder Verkehrsvorhersagen, bis zu zehnmal schneller und bis zu 20-mal energieeffizienter durchführen.
Quantentechnologien: Die Natur machts vor
Quantenchip lässt sich in gängige Fertigungsverfahren für Halbleiter einbinden
„Der Chip ist mit gängiger Cmos-Halbleiterfertigung kompatibel, was eine einfache Massenproduktion ermöglicht“, schreibt Trumpf Venture. Quside wurde 2018 gegründet und sitzt in Castelldefels bei Barcelona und beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeitende. Die ersten Kunden des Start-ups stammen laut Trumpf Venture aus Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie der Luft- und Raumfahrt.