Stellenabbau bei Bosch: Hunderte Arbeitsplätze betroffen
Bosch Power Tools plant am Hauptsitz einen Arbeitsplatzabbau von bis zu 560 Stellen bis Ende 2026 aufgrund veränderter Markt- und Kundenanforderungen.
Der Technologiekonzern Bosch plant am Hauptsitz seiner Sparte für Elektrowerkzeuge Power Tools Hunderte von Arbeitsplätzen abzubauen. In den letzten Wochen wurden bereits Einschnitte im Bereich der Autozulieferung vorgenommen. Jetzt steht die Werkzeugsparte im Fokus der Kosteneinsparungen. „Nach aktuellem Stand geht das Unternehmen von einem Abbaubedarf bis Ende 2026 von bis zu 560 Stellen (…) aus“, sagte eine Bosch-Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Die geplanten Maßnahmen betreffen somit über 25 % der etwa 2000 Mitarbeitenden an dem Standort im schwäbischen Leinfelden-Echterdingen. Bundesweit sind rund 3100 Personen bei Power Tools beschäftigt.
Veränderte Markt- und Kundenanforderungen – Grund für den Stellenabbau
Der Konzern gab veränderte Markt- und Kundenanforderungen als einen Grund an. Die außergewöhnliche Konjunktur während der Coronapandemie habe den Bedarf weitgehend gesättigt. Zusätzlich hätten die hohe Inflation und die allgemeine wirtschaftliche Anspannung das Konsumklima nachhaltig beeinträchtigt. Darüber hinaus plant das Unternehmen, in die Erweiterung des Portfolios kabelloser Elektrowerkzeuge zu investieren und das Nordamerika-Geschäft auszubauen.
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„Um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen, muss das Unternehmen über die bereits laufenden Maßnahmen hinaus, wie die Einsparung von Sachkosten, auch seine Personalkosten in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen senken“, zitiert die dpa aus der Mitteilung. Bestimmte Aufgaben sollen auch an wirtschaftlicheren Standorten im Ausland durchgeführt werden. Laut dem Vorsitzenden des Geschäftsbereichs, Thomas Donato, ist dieser Schritt erforderlich, um die Position in einem intensiv umkämpften globalen Markt zu festigen und zu erweitern.
Sozialverträglicher Stellenabbau bei Bosch: Maßnahmen und Gespräche im Fokus
Der geplante Stellenabbau soll nach Angaben der Bosch-Sprecherin so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Beispiele hierfür sind Altersteilzeit- und Vorruhestandsangebote, Abfindungsvereinbarungen sowie die Vermittlung an andere Standorte der Bosch-Gruppe. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen sollen nun im Zusammenhang mit diesen Plänen beginnen.
Bosch Power Tools ist für die Herstellung von Elektrowerkzeugen, Gartengeräten, Messtechnik und Zubehör verantwortlich. Gemeinsam mit den Haushaltsgeräten bildet dieser Geschäftsbereich Consumer Goods, der im Jahr 2022 etwa 25 % des Gesamtumsatzes von Bosch ausmachte, der etwas mehr als 88 Mrd. € betrug.
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In den vergangenen Wochen wurden ähnliche Pläne für die deutlich größere Autozuliefersparte von Bosch bekannt. Dort plant das Unternehmen aktuell den Abbau von bis zu 3200 Stellen, insbesondere in der Antriebssparte sowie in Bereichen, die für Fahrzeugcomputer, Steuergeräte und entsprechende Software verantwortlich sind. (dpa/ili)