Komplexe Bauteile schneller bearbeitet
Lohnfertiger stehen im harten Wettbewerb und in aller Regel unter Zeitdruck. Um sie bei den Fertigungsabläufen zu entlasten, sind einfache Programmierung und Automatisierung besonders wichtig.
Innovative Werkzeugmaschinenbauer haben die Problematik ihrer Kunden erkannt und bieten geeignete Technologien, um die raschere Bearbeitung auch komplexer Bauteile zu ermöglichen. Mit den Schwerpunkten Vereinfachung von Programmierprozessen und automatisiertes Teilehandling betritt folgerichtig der Anbieter Hurco Werkzeugmaschinen die diesjährige „EMO-Bühne“. Das Ausstellungsportfolio der Plieninger fokussiert die Lohnfertigung: Hier geht es darum, Aufträge schnell und zuverlässig zu erledigen. „Wir unterstützen unsere Kunden dabei durch Maschinen und Software, die ihnen das erlauben“, sagt Sebastian Herr, Chef der Anwendungstechnik bei Hurco. Auf der Messe ist live zu sehen, wie sich mit der eigenen Steuerung Freiformflächen für die Bearbeitung ganz einfach an der Maschine programmieren lassen. Vorgestellt werden auch etablierte Systeme zur Beschickung der Werkzeugmaschinen.
Automatisierung ist an vielen Drehmaschinen und Bearbeitungszentren nutzbar
In Hannover präsentieren die Plieninger die Lösung „ProFeeder“ der hauseigenen Marke ProCobots. Sie kann je nach Bedarf an unterschiedlichen Maschinen aus dem eigenen Haus eingesetzt werden. Auf der EMO Hannover wird das Teilehandling-System an der Drehmaschine „TM 8 Mi“ zu sehen sein. Der Cobot ist dafür auf einem Chassis mit Rollen montiert. Er benötigt nur eine Automatiktür, die bei Neubestellungen gleich mitgeordert werden kann und sich an vielen ausgelieferten Maschinen nachrüsten lässt.
Über die anwendungsfreundliche „WinMax“-Software und einen „Automation Manager“ lässt sich die Lösung direkt in die Prozesse integrieren. „Hierbei zeigt sich die flexible Leistungsfähigkeit unserer Steuerung, deren Jobmanager die Teilebeladung durch die Automatisierungslösung problemlos erledigt“, so Sebastian Herr. „Die Software des Cobot wird nicht benötigt, was Übermittlungsfehler ausschließt und die Arbeit beschleunigt. Der Operator arbeitet so stets im gewohnten Umfeld mit den zwei Bildschirmen. Und die Masken sind wie immer: mit viel Bild und wenig Text sowie allen anderen Features der WinMax-Steuerung. Das geht schnell, ist dialogorientiert und umfasst alle zu initiierenden Schritte des automatischen Teilehandlings.“
Als zweite Handling-Lösung bringt Hurco ein System des Automatisierungspartners Robojob mit nach Hannover. Ausgestattet mit einer fest montierten Einhausung, ist sie stationär an ein Bearbeitungszentrum angedockt. Ähnlich wie die Lösung von ProCobots ist auch das Robojob-System vollständig in die Software WinMax integriert und kann nach der Startinstallation, anders als bei ProCobots, über die Software des Robotersystems eingesetzt werden.
Hier werden die Jobs vom Robotersystem aus gesteuert. Dies gilt auch für Automatisierungslösungen von insgesamt 28 Partnern, mit denen Hurco kooperiert. Neben Robojob gehören dazu Unternehmen wie Erowa, Kösters oder Ecosphere mit etablierten Standardlösungen und Firmen wie Zorn Maschinenbau, die als Sondermaschinenbauer Lösungen nach Wunsch anbieten. Mit diesem Partnernetzwerk kann Hurco bedarfsgerechte, wirtschaftliche Automatisierungslösungen realisieren – auch für die Einzelteil- und Kleinserienfertigung.
Freiformflächen an der Maschine programmieren
Das zweite große Thema auf dem Messestand des Unternehmens ist die weitere Vereinfachung der Direktprogrammierung an der Maschine. Bei Freiformflächen brauchte man bisher stets einen CAM-Arbeitsplatz. Mit der neuen Funktion Surfacing geht das jetzt direkt an der Maschine, ganz einfach über die Steuerung.
„Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, wirtschaftlich arbeiten zu können, auch wenn der Markt Termine und Ressourcen verknappt. Deshalb lernt unsere Steuerung dauernd dazu“, berichtet Sebastian Herr. Mit der Softwareoption „Solid Model Import“ lassen sich 3D-Modelle, die als „Step“-Datei vorliegen, direkt an den Hurco-Maschinen importieren. Die Surfacing-Option erweitert diesen Import von Volumenmodellen um den Oberflächendatensatz. Damit lassen sich mit der Steuerung auch komplexe Freiformflächen für die Bearbeitung an der Maschine programmieren.
Halle 12, Stand D68