CCS-Projekt Northern Lights ebnet Weg für Europas Energiewende
Northern Lights, die weltweit erste grenzüberschreitende Transport- und Speicheranlage für CO2, ist fertiggestellt. Ab 2025 sollen die ersten 1,5 Mio. t in Norwegen eingelagert werden.
Am gestrigen 26. September eröffnete der norwegische Energieminister Terje Aasland offiziell die CO2-Transport- und -Speicheranlage Northern Lights in Øygarden bei Bergen. „Sie schafft eine Wertschöpfungskette für die Dekarbonisierung der europäischen Industrie und Energiewirtschaft und zeigt die Rolle, die wir und unsere Partner bei der Entwicklung CO2-armer Lösungen für die Energiewende spielen“, so Equinor-CEO Anders Opedal. Der staatliche norwegische Öl- und Gaskonzern ist einer der drei Teilhaber von Northern Lights (s. Kasten).
Die CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung (CCS: Carbon Capture & Storage) im großen Maßstab soll in Europa eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. Andere Großprojekte haben die Niederlande aufgelegt, auch Großbritannien ist aktiv. CCS-Großspeicher bieten eine Lösung für industrielle Unternehmen, die große CO2-Emissionen schnell vermeiden wollen und teilweise diese Emissionen prozessspezifisch gar nicht vermeiden können wie die Zementbranche, aber ihre Prozesse dekarbonisieren müssen.
CCS-Projekt Northern Lights: Die ersten 1,5 Mio. t sind schon ausgebucht
Das Projekt Northern Lights ist Teil des umfassenden norwegischen „Longship“ CCS-Projekts. Das „Longship -Projekt“ umfasst die Abscheidung von CO2 aus industriellen Quellen und den Transport von flüssigem CO2 zum Terminal in Øygarden. Von dort aus wird das verflüssigte CO2 über eine Pipeline zu der Offshore-Speicherstätte unter dem Meeresboden in der Nordsee transportiert, wo es sicher und dauerhaft gelagert wird.
Für Equinor ist Northern Lights und das Longship-Projekt der Auftakt zu weiteren CCS-Projekten, machte Opedal klar, man habe mehrere CO2-Transport- und Speicherprojekte im Portfolio: „Die etablierte Wertschöpfungskette von Northern Lights und die Erfahrungen aus dem Projekt werden bei der Weiterentwicklung und Skalierung künftiger CCS-Projekte von großem Nutzen sein“, glaubt er. Die Kapazität der ersten Phase von 1,5 Mio. t CO2/Jahr ist voll ausgelastet und die Joint-Venture-Eigentümer arbeiten weiter an Plänen zur Erhöhung der Transport- und Speicherkapazität für die Zukunft.