China genehmigt Dutzende neue Kohlekraftwerke
Laut einer Studie hat sich der Ausbau der Kohlekraft in China „dramatisch beschleunigt“. Demnach wurden 2022 zwei Kraftwerke genehmigt – pro Woche.
China setzt massiv auf neue Kohlekraftwerke. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Forschungsgruppen Centre for Research on Energy and Clean Air (Crea) und Global Energy Monitor (Gem). Demnach haben sich Genehmigung, Baubeginn und Ankündigung neuer Kohleprojekte im vergangenen Jahr „dramatisch beschleunigt“. Die Kapazität der derzeit im Bau befindlichen chinesischen Kraftwerke sei sechsmal so groß wie die kumulierte Kapazität aller anderen Bauprojekte weltweit.
Ausbau der Kohlekraft verdoppelt
Der Studie zufolge sind 2022 106 GW an Kraftwerksleistung genehmigt worden, was grob zwei Meilern pro Woche entspreche. Projekte mit einer Leistung von 50 GW seien im Bau begriffen, doppelt so viel wie im Jahr zuvor.
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Die Provinzen hätten sich aufgrund von Energieengpässen in den Jahren 2021 und 2022 für den Ausbau der Kohleprojekte entschieden. Insbesondere der Einsatz von Klimaanlagen in Hitzewellen führe zu Spitzenlasten von bis zu 230 GW. Kohlekraftwerke – so das Argument der Provinzen – könnten helfen, auch bei solchen Spitzenlasten die Nachfrage zu decken. Laut der Studie ist dieses Argument vorgeschoben: Die Kraftwerke seien für den Grundlastbetrieb eingeplant.
China verbraucht am meisten Kohle
Kein anderes Land emittiert mehr CO2 als China; die Volksrepublik verbraucht zugleich am meisten Kohle. Die chinesische Regierung hat zugesagt, seine Emissionen ab 2030 netto zu reduzieren und bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen.