Chlorreinigung am LNG-Terminal in Wilhelmshaven vorerst unverzichtbar
Im anhaltenden Streit um das Reinigungsverfahren am LNG-Terminal in Wilhelmshaven setzt der Betreiber Uniper vorerst weiterhin auf die Verwendung von chlorhaltigem Abwasser. Ein kürzlich bekannt gewordenes Konzept legt nahe, dass das Biozid – in Form von aktivem Chlor – die bessere Alternative ist.
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist ein schwimmendes Terminal, das für den Import von Flüssigerdgas (LNG) genutzt wird. Der Betreiber Uniper sah sich in der Vergangenheit mit kontroversen Diskussionen über die Einleitung chlorhaltigen Abwassers konfrontiert.
Das Minimierungskonzept zeigt, dass Uniper mehr als 20 alternative Reinigungsverfahren für die Seewassersysteme des speziellen LNG-Importschiffs „Höegh Esperanza“ geprüft hat. Trotzdem konnte keine bessere Variante gegen das Biofouling gefunden werden als die bisherige Chlorierung.
Unter Biofouling versteht man das unkontrollierte Wachstum von organischer Masse in einer technischen Umgebung. Biofouling tritt in Wilhelmshaven auf, wenn das verflüssigte Erdgas, das von Tankern angeliefert wird, mithilfe von Nordseewasser erwärmt wird, um es wieder in Gas umzuwandeln. Um zu verhindern, dass die Seewassersysteme des Schiffes mit Algen und Muscheln überwuchert werden, setzt Uniper aktiv Chlor ein.
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Obwohl das aktuelle Konzept vorerst auf die Chlorreinigung setzt, lässt Uniper eine mögliche Änderung in der Zukunft nicht aus. Im Fokus des Unternehmens stehen alternative, umweltfreundlichere Reinigungsmethoden. (mv/dpa)