Climeworks nimmt größten CO2-Staubsauger der Welt in Betrieb
Sämtliche Klimamodelle basieren darauf, dass die Direktabscheidung von CO2 aus der Luft gelingt. Nun hat eine entsprechende Anlage auf Island eröffnet.
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Das Schweizer Unternehmen Climeworks hat die bislang größte Anlage für die Direktabscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft in Betrieb genommen. Damit sollen jährlich bis zu 36 000 t Kohlenstoffdioxid abgeschieden und unterirdisch gelagert werden. Die Anlage mit Namen Mammoth (dt.: Mammut) steht auf Island und soll in ihrer finalen Ausbaustufe aus 72 in Modulen untergebrachten Kollektoren bestehen. Bislang sind zwölf Kollektoren in Betrieb.
Hochskalieren auf Megatonnenmaßstab
Sämtliche Klimamodelle basieren auf der Annahme, dass sich CO2 in großem Maßstab aus der Luft entfernen lässt, entsprechende Verfahren werden als Direct Air Capture (DAC) bezeichnet. Bislang sind sie nicht im industriellen Maßstab betrieben worden. Climeworks will bis 2030 jährlich 1 Mio. t und mehr CO2 abscheiden. 2050 soll es mindestens 1 Mrd. t sein. Nach eigenen Angaben plant das Unternehmen mehrere große Anlagen in den USA. Das US-Energieministerium fördere drei DAC-Standorte, die CO2 im Megatonnenmaßstab (1 Mio. t und mehr) aus der Luft ziehen wollen mit insgesamt 600 Mio. $.
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Climeworks: Geothermie und dauerhafte Speicherung
DAC-Verfahren gelten als besonders stromintensiv. Climeworks bezieht die Elektrizität für den Betrieb der Anlage aus Geothermie vom Stromversorger ON Power. Das CO2 soll unterirdisch mit Basaltgestein reagieren und so dauerhaft gespeichert werden. Den Transport unter die Erde übernimmt das Unternehmen Carbfix.