Dekarbonisierung: Sprit aus Luft und Wind in Chile
Der Süden Chiles gehört zu den windreichsten Regionen der Welt. Dort will ein lokaler Energieversorger gemeinsam mit Porsche und deutschen Anlagenbauern synthetische Kraftstoffe herstellen.
Beim Blick aus dem Flugzeug zeigt sich die eiszeitlich geprägte, fast baumlose Graslandschaft mit ihren sanften Hügeln. Sieht man von Punta Arenas ab, mit 130 000 Einwohnern die südlichste Großstadt der Welt, sind lediglich einzelne Höfe auszumachen. Und natürlich die Magellan-Straße, bis zur Eröffnung des Panama-Kanals die einzige Möglichkeit, die Westküste Amerikas über den Atlantik zu erreichen.
Vom Flughafen aus geht es weiter mit einem Kleinbus Richtung Norden. Der Horizont ist weit, die Straße führt Kilometer um Kilometer geradeaus. Rechts und links eingezäunte Schafweiden, ab und zu ein Weiher und – Objekte einer fremden Welt – Radarstationen, mit denen Amazon und Tesla ihre Satellitenflotten steuern.
Weltweit einmalige Anlage mit Elektrolyseur und Methanolreaktor
Nach 20-minütiger Fahrt durch Niemandsland taucht die Baustelle auf. Das sonnige Wetter täuscht, ebenso wie die vorhergesagte Lufttemperatur von 9 °C. Beim Aussteigen fährt der Wind in die Kleidung, Böen erschweren das Sprechen mit pandemiekonformer Maske. Auf den ersten Blick deutet wenig darauf hin, dass hier schon bald die weltweit erste Anlage den Betrieb aufnehmen soll, die synthetisches Benzin aus Wasser, Windstrom und Kohlendioxid herstellt.
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