Energie: Die Taxonomie ist da!
Kernkraft und Gaskraftwerke nachhaltig, leere Gasspeicher und Wasserstoff als Diplomatenpoker – es bleibt spannend in der Welt der Energie. Unser Wochenrückblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit und mit Sicherheit nicht komplett ausgewogen.
Am Mittwoch wars so weit, da wars passiert: Die EU erklärt, Kernkraft und Gaskraftwerke seien als „nachhaltig“ anzusehen – nein, nicht generell, aber im Rahmen der EU-Taxonomie. War zu erwarten, nur: Was bringts? Beim Blick in die Kommentarspalten fällt auf: Es ist vielen klar, dass das eine politische Regelung pro domo ist – hier für Frankreich, da für Deutschland. Aber ob deshalb zum Bespiel deutsche Anleger, die gerne ihr Geld „grün“ investieren wollen, in ihrem (einst sorgfältig ausgesuchten) Anlageportfolio plötzlich Gas und Atom neben Sonne und Wind finden wollen – Fragezeichen dürfen erlaubt sein. Ob da nun was „grün“ gelabelt ist oder nicht. Aber es gibt ja nicht nur deutsches Geld … Wichtig bei alledem: Es gibt zumindest jetzt einen offiziellen Standard für grüne Anlagen, bei dem die Anleger wissen, was drin sein darf.
Zweiter Aufreger der Woche: die leeren Gasspeicher. Laut Initiative Energie Speichern (Ines) könnten die rund 23 Mrd. m3 fassen. Deutschland liege damit auf Rang vier bei den Speicherkapazitäten weltweit. Das Bundeswirtschaftsministerium gibt sogar 24,63 Mrd. m3 an, bezieht sich aber dabei auf eine Studie von 2015. Egal: Die Speicher sind viel leerer, als sie sein sollten. Und alle fragen sich auch hier: Ist Gazprom an allem Schuld?
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