Energieriese Portugal
Unter dem Motto „Portugal Makes Sense“ präsentiert das EU-Mitglied auf der Weltleitmesse der Industrie seine Wirtschaftswachstumsstrategie, die auf Nachhaltigkeit, Innovation und digitale Transformation setzt.
Portugal hat im Energiebereich international einen guten Ruf, denn in Europa zählt Portugal zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an grüner Energie. Vom 30. Mai bis zum 2. Juni präsentieren portugiesische Unternehmen in Hannover ihre technologischen Lösungen für die Erzeugung sauberer Energie.
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Das Land betreibt keine eigene Kohle-, Öl- oder Gasproduktion und hat in den letzten Jahrzehnten in grüne Energien investiert. Die Abkehr des Landes von der Kohle begann in Deutschland, genauer gesagt mit der Unterzeichnung einer Ausstiegserklärung auf der COP23, der Weltklimakonferenz 2017 in Bonn.
Portugal ist das vierte kohlefreie Land in Europa
Ende November 2021 wurde das letzte der beiden Kohlekraftwerke in Pego geschlossen, sogar früher als geplant. Die EU-Mitglieder Belgien (2016), Österreich (2020) und Schweden (2020) hatten die Kohleverfeuerung zu dem Zeitpunkt bereits eingestellt.
Dieser beschleunigte Kohleausstieg ist Folge des nationalen Energie- und globalen Klimaplans Portugals, der auf erneuerbare Energien setzt und sich an den europäischen Zielen der CO2-Neutralität ausrichtet. An fossilen Kraftwerken sind damit in Portugal nur noch Gaskraftwerke am Netz; die Gasversorgung stemmt Portugal schon seit Langem über LNG-Terminals (LNG: Liquefied Natural Gas). Das LNG wird dort per Schiff angeliefert.
Deutschland hat bis jetzt noch keine LNG Terminals. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sollen nun jedoch zunächst zwei gebaut werden: im niedersächsischen Wilhelmshaven und im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel.
Portugal ist gut gerüstet für die Nutzung erneuerbarer Energien
Portugals geografische Lage ist für alle erneuerbaren Energien günstig und schafft Möglichkeiten und Wettbewerbsvorteile für den Export von Waren und Dienstleistungen in diesem Sektor. Erneuerbare Energien machen derzeit rund 1,6 % des portugiesischen BIP aus und haben in den letzten Jahren mehr als 45 000 Arbeitsplätze geschaffen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen McKinsey zählte bereits 2019 die portugiesische EDP Renovaveis als globalen Player im Bereich erneuerbarer Energien unter die großen Gewinner der globalen Energiewende.
Das südeuropäische Land belegt den neunten Platz im globalen Beitrag zum Planet & Climate im „Good Countries Index“ und hat sich verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden. In der Europäischen Union sei Portugal führend im Bereich der Energiewende: „Portugal war 2020 das fünfte Land in der Europäischen Union mit dem größten Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen. Im Jahr 2021 wurden 60 % des Stromverbrauchs in Portugal durch erneuerbare Ressourcen erzeugt“, sagte Luís Castro Henriques, Vorsitzender und CEO von Aicep, der portugiesischen Handels- und Investitionsagentur, die den Partnerlandauftritt Portugals auf der Hannover Messe organisiert.
Portugal ist Pionier bei Floating-Offshore-Windkraft
Wegen seiner über 800 km langen Atlantikküste eignet sich Portugal gut für Offshore-Windkraft – vor allem für Anlagen, die schwimmend montiert sind, da die Küste in den Atlantik zu steil abfällt, um Windtürme direkt auf dem Meeresgrund zu erreichten. Daher hat das Land den ersten schwimmenden Offshore-Windpark in Kontinentaleuropa entwickelt: die Windfloat Atlantik. Die 30 m hohe 8,4-MW-Anlage ist in 100 m Wassertiefe verankert und speist seit Januar 2020 Strom ins portugiesische Netz ein. Im Endausbau sind es drei Anlagen, die seit 2021 alle zusammen ins portugiesische Stromnetze einspeisen.
Windkraft auf See: Zwei auf einen Streich
Windfloat verwendet als Fundament einen sogenannten Halbtaucher, der aus drei Zylindern besteht, die in einem Dreieck montiert sind. Auf Querverstrebungen wird die Windkraftanlage installiert. Stabilität erhält dieses Verfahren dadurch, dass am Meeresboden verankerte Stahltaue den Schwimmkörper leicht unter Wasser ziehen und ein ausgeklügeltes passives System die drei hohen Ecksäulen des Fundaments unterschiedlich mit Wasser füllen. Für diese Bauweise ist zwar mehr Stahl notwendig als bei anderen schwimmenden Verfahren, es braucht aber eine geringere Wassertiefe und kann im Trockendock montiert und dann aufs Meer geschleppt werden.
Portugal ist Wasserkraft- und Wasserstoffland
Ein Gutteil seines Stroms erzeugt das EU-Mitglied mit den rund 5 GW an installierter elektrischer Leistung aus Wasserkraftwerken. Da wundert es nicht, dass das allererste schwimmende Solarprojekt auf einer bestehenden Wasserkraftanlage errichtet wurde.
Portugals nationale Strategie für grünen Wasserstoff gilt als beispielhaftes Engagement für erneuerbare Energien. Sie fördert die schrittweise Integration von Wasserstoff in verschiedene Sektoren, um eine dekarbonisierte Wirtschaft zu ermöglichen. Mit diesen Aktivitäten will das Land eine Drehscheibe für den Export von grünem Wasserstoff für Europa schaffen.
Partnerland Portugal Gemeinschaftsstand
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Halle 2, Stand A02
Portugal Energy Solutions Pavillon
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Halle 13, Stand C08