Erdgas: Mehr Pipelines für Europa
Gas wird in der zukünftigen Energieinfrastruktur der EU weiter eine große Rolle spielen, beschloss das EU-Parlament. Derweil beginnt das Bild der geschlossen auftretenden Europäischen Union (EU) gegenüber dem russischen Aggressor zu bröckeln.
Während die 27 EU-Botschafter im Brüsseler Ratsgebäude am Schuman-Platz Mitte dieser Woche über das fünfte Sanktionspaket gegen Russland berieten, beschloss das EU-Parlament die im Dezember 2021 aufgestellte Liste sogenannter „förderfähiger Projekte von gemeinsamem Interesse“, kurz PCIs (Projects of Common Interest), im Rahmen des Programms „Transeuropäische Netze für Energieinfrastrukturen“ (TEN-E).
In einer Entschließung vom 10. Juli 2020 hatte das EU-Parlament eine Überarbeitung der Verordnung über das transeuropäische Energienetz (TEN-E) gefordert. Darin sollen die EU-Leitlinien für grenzüberschreitende Energieinfrastrukturen festgelegt und das Verfahren für die Auswahl sogenannter Vorhaben von gemeinsamem Interesse bestimmt werden. Dazu zählen Hochspannungsleitungen, Pipelines, Energiespeicher und intelligente Netze, die einer schnellen EU-Förderung zugeführt werden sollen. Seit 2013 überarbeitet die Brüsseler Behörde die PCI-Liste in zweijährigem Turnus.
EU-Parlament hält mehrheitlich an Gaspipeline-Ausbau bis 2028 fest
Das Ergebnis der im Dezember 2020 von der EU-Kommission beschlossenen Überarbeitung der TEN-E-Verordnung verblüfft. Denn unter den PCIs finden sich trotz dieser Überarbeitung nicht weniger als 90 Gasprojekte für den Zeitraum 2021 bis 2027. Und das, obwohl im Rahmen des EU-Programms „Fit for 55“ perspektivisch ja auch der Ausstieg aus der Erdgasverfeuerung ansteht.
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