Update: Erneuter Brand bei Solarspeicher von Senec – Brandursache weiterhin unbekannt
Schon 2022 musste der Solarspeicherhersteller Senec in der Folge von drei Brandvorfällen viele Anlagen vom Netz nehmen. Vorsorglich. Seit dem letzten Wochenende muss sich die Kundschaft wieder auf Einschränkungen einstellen: Senec drosselte nach einem Brand viele installierte Systeme auf die Hälfte ihrer Leistung und ihrer Kapazität. Jetzt stehen wieder 70 % Speicherkapazität zur Verfügung. Der Hersteller bietet Entschädigung an und hat dabei aus den Vorjahresschäden erkennbar Konsequenzen gezogen.
„Es ist die Haltung der Senec und der EnBW, maximal vorsichtig zu sein“, … irgendwie erinnert man sich noch an die Aussage von Hannes Klockenhoff, Head of Marketing Communication & Digital Sales beim Solarspeicherhersteller Senec, einer Tochter des Energiekonzerns EnBW, vom letzten Frühjahr. Damals musste sich der Marketingchef für die totale Fernabschaltung Tausender von Photovoltaikspeicher-Einheiten aus seinem Haus rechtfertigen.
Solarspeicher: Stand-by vom Hersteller ohne Ansage
Die E-Mail, die wiederum vermutlich Tausende von Senec-Kundinnen und -Kunden am vergangenen Sonntagnachmittag, dem 19. März 2023, erhielten, klingt ähnlich: „Wir wollen für unsere Kunden ein verlässlicher, transparent handelnder und vertrauenswürdiger Partner sein.“ Und: „Wir wollen unseren mehr als 135 000 Kunden die größtmögliche Sicherheit geben.“ Aus diesem Grund würden ab dem 19. März 2023 Senec.Home-Systeme zeitweilig im Betrieb beschränkt. Die Systeme würden nicht abgeschaltet, und die App zeige den aktuellen Betriebsmodus an.
Als finanziellen Ausgleich hat Senec allen betroffenen Kunden jetzt ein freiwilliges Kulanzangebot von 7,50 € pro angefangener Woche angeboten, in der sich der Speicher im Konditionierungsbetrieb befindet. Weitere organisatorische Details, die die Abwicklung betreffen, verspricht Senec in den nächsten Tagen.
Photovoltaiknutzer müssen sich weiter in Geduld üben
Update: Senec hebt Drosselung der Speicher teilweise auf
Konkret: Bei den betroffenen Speichern wurde letzte Woche vorübergehend die verfügbare Speicherkapazität auf rund die Hälfte reduziert sowie die Be- und Entladeleistung beschränkt. Bei Speichern, die einen Ladezustand von über 50 % hatten, wurde daher eine Sicherheitsentladung vorgenommen. Was bei entsprechender Sonnenstrahlung also über die gedrosselte Leistungsgrenze von rund 50 % geht, verpufft nutzlos oder wird zum gegenwärtigen niedrigen Einspeisetarif von wenigen Cent/kWh ins Netz eingespeist.
Ende vergangener Woche gab Senec nun bekannt, dass mit Beginn der 13. Kalenderwoche „nach umfangreichen Analysen“ diese Beschränkungen größtenteils wieder aufgehoben würden. Allerdings bezieht sich das nicht auf eine bestimmte Zahl von gedrosselten Systemen, sondern darauf, dass, wie ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage der VDI Nachrichten erklärte, alle gedrosselten Systeme weitgehend in Betrieb genommen würden – allerdings nur bis zu einer Speicherkapazität von maximal 70 %. Die gedrosselte Be- und Entladeleistung würde unterhalb von 50 % SOC („state of charge“) wieder voll zur Verfügung stehen. Oberhalb dieser 50-%-Grenze bleibt die Leistung allerdings weiterhin reduziert. „Der Direktverbrauch und die Einspeisung des Solarstroms sind nach wie vor uneingeschränkt möglich“, versichert der Unternehmenssprecher.
Die Begrenzung der Speicherkapazität und die Drosselung der Be- und Entladeleistung hätten keinen Einfluss auf die erzeugte Energiemenge. Die Leistung des Solarwechselrichters – ob extern oder intern – stehe vollumfänglich zur Verfügung. Da die Speicherkapazität aber reduziert ist, kann es zwar zu einer Reduzierung des Eigenverbrauchs kommen, gleichzeitig, so betont Senec, werde aber mehr Energie ins Stromnetz eingespeist.
Update: Brand eines Senec-Solarspeichers – was ist geschehen? KI soll bei Ursachenforschung helfen?
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