Erster Großspeicher von CMBlu Energy im Feld
Der noch junge Energiespeicherspezialist CMBlu hat eine erste Großbatterie mit organischen Speichermaterialien ausgeliefert und am österreichischen 15-MW-Solarpark Schattendorf im Burgenland installiert. Insgesamt will das Burgenland Speicherkapazitäten von 300 MWh mit der neuartigen Stromspeichertechnologie ins Feld bringen.
Das junge Unternehmen CMBlu aus dem unterfränkischen Alzenau im Großraum Aschaffenburg baut große Energiespeicher der anderen Art. „Bei unseren Elektrolyten handelt es sich um wässrige Systeme“, versichert CEO Peter Geigle. CMBlu verwendet für seine Organic-Solidflow-Batterien nach eigenen Angaben überall verfügbare, voll rezyklierbare, organische Materialien. Die Speichermoleküle bestehen aus unterschiedlichen organischen Ringmolekülen, basierend auf Benzolringen. Diese würden passgenau angeordnet und produziert.
Großer Akku mit Baukastenprinzip für Industrie und Gewerbe
Schon seit 2015 entwickelt Geigle mit seinem Unternehmen an dieser Vision, die die Speicherproduktion auch unabhängig von kritischen und heimisch nicht verfügbaren Rohstoffen machen soll. Genau dies war für das Bundesland Burgenland in Österreich Grund genug, es mit CMBlu zu probieren: „Speicherlösungen, für die wir die Ausbeutung von Minen und anderen Kontinenten in Kauf nehmen, sind nicht das soziale Bild, das wir im Zuge einer Energiewende akzeptieren werden. Deshalb haben wir eine Forschungskooperation mit CMBlu gewählt, um ein europäisches Modell zu erreichen und zu errichten.“ Heute (13. Juli 2023) konnte Geigle endlich die erste Installation im Feld feiern. In Eisenstadt wurde der erste 40-Fuß-Container mit CMBlus Solidflow-Technik ausgeliefert für den 15-MW-Solarpark Schattendorf.
CMBlus Großspeicher sollen Bundesland Burgenland bis 2030 fit für die Energiewende machen
Kundin ist die mehrheitlich im Besitz des Bundeslandes befindliche Burgenland Energie, deren Aufgabe es ist, in der Region die Energiewende zu wuppen. „Das Burgenland hat sich ein klares Ziel gesetzt: Wir wollen und wir werden 2030 klimaneutral, energieunabhängig und damit auch preisunabhängig sein“, betonte Doskozil in Eisenstadt. Da ist Tempo gefordert: „Vor zwei Jahren haben wir uns das erste Mal getroffen – in persona –, vor einem Jahr haben wir einen Kooperationsvertrag geschlossen und heute präsentieren wir die erste Batterie“, lobte Geigle die zügige Zusammenarbeit.
Energiespeicher legen kräftig zu
Insgesamt 300 MWh an Stromspeicherkapazität sollen im Endausbaustadium für Burgenland Energie errichtet werden. „Unser Fokus liegt in den kommenden Wochen darauf, die Leistung unserer Technologie zu evaluieren und dann weitere Speicher mit einer Gesamtkapazität von 300 MWh ins Burgenland zu liefern“, so Geigle. Dann aber wird sich nicht Container an Container stapeln, sondern eine große Halle dürfte ausreichen, wie Stephan Sharma, CEO von Burgenland Energie, deutlich machte. Ihm zufolge reicht eine etwa 50 m x 50 m große Halle prinzipiell aus. CMBlu geht davon aus, dass bei einer Höhe von 10 m beispielsweise inklusive Verkehrsflächen Platz für 1250 der Solidflow-Batteriemodule mit insgesamt 250 MWh Platz wäre. Hintergrund ist, dass Geigles Technologie relativ wenig Platz braucht.
CMBlu will im Feld in Burgenland erste Erfahrungen sammeln
Der Container mit dem am 13. Juli 2023 installierten „Battery-Lab“ dient dazu, in den kommenden Wochen unterschiedliche Einsatzszenarien zu testen. Über dessen genaue Speicherkapazität waren auf Nachfrage keine Informationen verfügbar, die kleinste Speichereinheit, ein Modul, stellt aber 200 kWh Stromspeicherkapazität zur Verfügung. Sharma betonte auf der Pressekonferenz jedoch, dass es für diese Technologie eigentlich ursprünglich kein etabliertes Zulassungsverfahren im Bundesland gegeben hätte.
Energiespeicher bestmöglich einsetzen
Geigle und Sharma betonten gleichermaßen: „Selbstverständlich wird der Einsatz in der freien Stromwildbahn – im Wind-PV-Hybridpark von Schattendorf – noch neue Erkenntnisse bringen. Vielleicht auch noch die eine oder andere Herausforderung. Aber wir setzen gemeinsam alles daran, dass diese Technologie voll einsatzfähig wird und möglichst rasch auch zur Marktreife gelangt.“