Gastforscher aus Kiew arbeitet mit Fraunhofer an Rückbau zerstörter Kernkraftwerke
Die Fraunhofer-Gesellschaft holt im Rahmen ihrer Fraunhofer-Zukunftsstiftung Forschende aus der Ukraine nach Deutschland. Dort können sie in Kooperation mit hiesigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen daran arbeiten, wie sich in ihrem Heimatland Kriegsschäden beseitigen und ein Wiederaufbau mit klima- und umweltfreundlichen Technologien vorbereiten lässt.
Der Krieg in der Ukraine schadet auch der Forschung
Als erste ukrainischer Forscher in diesem Programm startet Oleksandr Proskurin jetzt am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden. Zusammen entwickelt er in einem Team Rückbaumethoden zerstörter und durch nukleare Strahlung kontaminierter Infrastruktur mithilfe von Lasertechnik. Proskurin ist Robotikexperte am Institute for Safety Problems of Nuclear Powerplants (ISP NPP), das zur Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine gehört.
Fraunhofer gibt Hilfe für Wiederaufbau der Ukraine mit nachhaltigen Technologien
Während des sechsmonatigen Aufenthalts in Dresden wollen Proskurin und das IWS-Team prüfen, welche neuen Methoden sich anbieten würden, um radioaktives Material aus dem Tschernobyl-Sarkophag sicher zu zerlegen, so Andreas Wetzig, Technologiefeldleiter für Trennen und Fügen am Fraunhofer IWS in Dresden. Die Ergebnisse sollen dann später auch auf andere Fälle zerstörter und radioaktiv belasteter Infrastrukturen übertragbar sein.
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Gleichzeitig will die Fraunhofer-Zukunftsstiftung mit dem Programm der Ukraine helfen, ihre Nachkriegsinfrastruktur nachhaltiger aufzustellen. „Der Wiederaufbau eines Landes ist eine große Chance, die Infrastrukturen von Grund auf neu zu gestalten. Wir möchten die Ukrainerinnen und Ukrainer dabei unterstützen, ihr Land so aufzubauen, dass es den Ansprüchen einer zukunftsfähigen Entwicklung genügt: ökologisch intakt, sozial ausgewogen und ökonomisch nachhaltig“, erläutert Hans-Jörg Bullinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.