Habeck: „Nie zuvor ist Windenergie so wichtig gewesen für Deutschland, um uns unabhängig zu machen von fossilen Energieträgern“
Heute eröffnete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Hamburg die Branchenleitmesse Windenergy. Während es unisono von Branchenvertretern heißt, Windkraft sei Schlüssel zu Klimaschutz wie Versorgungssicherheit, wird auch klar, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa noch immer den politisch gewollten massiven Ausbau hemmen und Teile der industriellen Wertschöpfung massiv gefährdet sind.
Es könnte so schön sein: Der Krieg in der Ukraine mit seinen massiven Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit im Energiebereich und damit auf die europäische Bevölkerung und Industrie einerseits; der Klimaschutz und die ehrgeizigen Ziele des Pariser Weltklimaabkommens andererseits – und für alle Probleme gibt es eine Lösung: Windkraft. „Nie zuvor ist Windenergie so wichtig gewesen für Deutschland, um uns unabhängig zu machen von fossilen Energieträgern“, betonte auch Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck bei der Eröffnung der Messe Windenergy in Hamburg heute.
Energiewende: Kräftige Brise für Windkraft aus Brüssel
Warum auf der Branchenleitmesse– zum ersten Mal seit 2018 wieder in Präsenz – angesichts dessen keine Bärenstimmung aufkommt, ist nur auf den ersten Blick verwunderlich. Zu vieles liegt im Argen: Zwar haben die deutsche Bundesregierung und die EU sehr ehrgeizige Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und besonders der Windkraft aufgestellt, aber gebaut wird auf dem alten Kontinent immer noch zu wenig.
Windkraft: China und die USA vorn, Deutschland hinkt hinterher
Der mangelnde Ausbau der vergangenen Jahre – und die Folgen der Coronakrise (Stichwort. Lieferkettenprobleme) sowie des Ukrainekrieges – umschließen die Branche wie in einer Zangenbewegung. Gebeutelt sind vor allem die OEMs (Original Equipment Manufacturers) und ihre Zulieferer: Sowohl die Energie als auch die Komponenten, um die Anlagen herzustellen, werden teurer, einzelne Materialien und Komponenten werden knapp. Die jahrelangen Genehmigungsverfahren tun ihr Übriges; in Deutschland sind es sechs Jahre, aber auf den Britischen Inseln sieht das ähnlich aus, bestätigte im Gespräch Martin Callanan, der britische Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und unternehmerische Verantwortung, den VDI nachrichten.
Auch dort: jahrelange Prozesse, die beschleunigt werden müssen, um den massiv geplanten Offshore-Windausbau – idealerweise 50 GW bis 2030 – zielgerichtet vorantreiben zu können. „Wir haben ein ‚Offshore Wind Acceleration Forum‘ gegründet, das sich die Hindernisse genau anschaut, und was wir tun können, um die Genehmigungsprozesse so zu beschleunigen, sodass wir schließlich auf ein bis zwei Jahre kommen“, hofft Lord Callanan.
Messe Windenergy: Gesetze und Rahmenbedingungen bauen noch keine Windräder
Aber es geht in Hamburg in den kommenden Tagen auf der Windenergy (27. bis 30. September) auch ganz konkret darum, endlich ins Tun zu kommen. „Gesetze und Rahmenbedingungen bauen noch keine Windräder“ – dieser Satz fiel in Hamburg heute ein ums andere Mal in dieser oder einer leicht abgewandelten Form. Die Bundesregierung hatte mit ihren Energiepaketen alles getan, damit endlich der Windkraftausbau in Deutschland Fahrt aufnehmen kann.
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