Li-Ionen-Akkus gehen in die nächste Runde
Die EU-Kommission fördert die nächste Generation der Lithium-Ionen-Akkus. Eine große europäische Produktion soll den erhöhten Bedarf durch die Elektromobilität direkt vor Ort decken.
Elf europäische Forschungspartner, davon sechs Unternehmen aus der Industrie, haben ein Projekt zur Entwicklung der sogenannten Generation 3b des Lithium-Ionen-Akkumulators gestartet. Die unter dem Namen Sense laufende Unternehmung wird von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aus der Schweiz koordiniert.
Ziel der Kooperation ist es, die bestehende Form der Energiespeicherung in Form von Lithium-Ionen-Akkus zu verfeinern. Dabei könnte sich viel ändern: Grafit-Anoden sollen Silizium-Grafit-Komposit weichen und die Kathode soll künftig weniger Kobalt enthalten. Längere Lebensdauern und Ladezyklen möchten die Forscher durch neue Elektrolytflüssigkeiten und Schutzschichten erreichen. Das Ergebnis soll eine höhere Energiedichte und einfachere Produktion ermöglichen.
Im Hinterkopf haben die Forscher den steigenden Bedarf an Batterien im Zuge der zunehmenden Elektromobilität. Gleichzeitig möchten sie dem massiven Import von Akkumulatoren aus Asien entgegenwirken, wo derzeit neun von zehn Batterien entstammen. Deshalb richtet die Initiative Sense die Forschung dahingehend aus, dass die Generation 3b in europäischen Großfabriken hergestellt werden kann. Zehn bis 20 solcher Produktionsstandorte sollen Experten zufolge den Bedarf künftig decken.
Das Projekt Sense wird in den kommenden vier Jahren EU-Gelder in Höhe von 10 Mio. € erhalten. Sense ist Teil der European Battery Alliance, die die EU-Kommission 2017 initiiert hat. Zu den Mitgliedern von Sense gehören neben der Empa auch die Universität Münster und das Forschungszentrum Jülich. Zu den ausländischen akademischen Partnern zählen unter anderem die Coventry University (Großbritannien) und das Austrian Institute of Technology (Österreich).